539
Johannes Lingelbach,
1622 Frankfurt am Main – 1674 Amsterdam, zug.

Die Szene spielt sich vor einem Gasthaus oder in dessen Hof ab. Ein junger Kavalier wirbt um die Gunst einer Magd, indem er sich auf die Knie begeben hat, sie umfängt und ihr ins Mieder greift. Sein Begehr wird mit einladendem, schelmischem Lächeln beantwortet. Rechts dahinter eine weitere Magd, mit Zinndeckelkrug und Glas. Rechts dahinter ein Musikant mit Bratsche, der soeben im Spiel innehält, während ein aufwändig Gekleideter mit Drehleier eine Kanne hochhält. Ein Knabe am linken Bildrand, der an einer schmalen Tafel wohl den Weinkonsum verzeichnet sowie ein Hündchen rechts unten runden die Szenerie ab.

Darstellungen dieses Genres stehen an der Grenze zwischen humorvoller zeitgenössischer Beobachtung und moralischer Belehrung, und waren in der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts allgemein beliebt.

Lingelbach erfuhr seine Ausbildung zunächst in Holland, ging aber 1642 nach Paris und 1644 nach Rom. Werke seiner Hand finden sich in zahlreichen bedeutenden privaten und öffentlichen Sammlungen und Museen. A. R. (1271182) (11)

Dieses Objekt wurde mit dem Datenbestand des Art Loss Registers individuell abgeglichen und ist dort weder als gestohlen, noch als vermisst registriert.