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Hubert Gerhard, 1540/50 – 1620, zug.

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Hubert Gerhard, 1540/50 – 1620, zug.
Detailabbildung: Hubert Gerhard, 1540/50 – 1620, zug.
Detailabbildung: Hubert Gerhard, 1540/50 – 1620, zug.
Detailabbildung: Hubert Gerhard, 1540/50 – 1620, zug.
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Detailabbildung: Hubert Gerhard, 1540/50 – 1620, zug.
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Hubert Gerhard, 1540/50 – 1620, zug.

880
Hubert Gerhard,
1540/50 – 1620, zug.

Bedeutendes, museales Augsburger
Reliquiarium des 17. Jahrhunderts
Höhe: 53 cm.
Breite: 33 cm.
Tiefe: ca. 17 cm.
Augsburg, 17. Jahrhundert.

Katalogpreis € 60.000 - 80.000 Katalogpreis€ 60.000 - 80.000  $ 64,800 - 86,400
£ 54,000 - 72,000
元 469,200 - 625,600
₽ 5,969,400 - 7,959,200

Die Gesamterscheinung wird durch den Kontrast von Schwarz und Gold bestimmt, wobei die Qualität der figürlichen und dekorativen Ausstattung sofort ins Auge fällt. Der dreiteilige ebonisierte hölzerne Aufbau zeigt einen altartischförmigen Sockel, auf Volutenfüßen mit Engelsköpfen, an den Seiten tragende goldene Kämpfer. Die Front besetzt mit einer oval gerahmten Lapislazuliplatte. Darüber ein konkav einziehender Fuß mit größerem geflügeltem Engelskopf, Festons und rahmenden C-Bögen, darüber eine Ädikula mit gesprengtem Dreiecksgiebel, darin ein ovales vergoldetes Relief. Sämtliche figürlichen und dekorativen Elemente in feuervergoldeter Bronze.An mehreren Stellen aufgesetzte Buntsteine. Wie ein Retabel wird die Ädikula von zwei großen Engeln in Haltungsgeste, in Sitzhaltung als Pendants gestaltet. Oberkörper und Kopf zurückgeneigt. Die Flügel auffallend stark bewegt und geschwungen, das Gefieder fein gearbeitet. Die Stirnlocke besonders betont, ein Merkmal des süddeutschen Zeitstils.

Mit Werken Hubert Gerhards und seiner Werkstatt lassen sich auch die betont überlangen, elegant gearbeiteten Hände vergleichen, wie ebenso die Faltenbildung in den Kleidern. Ein besonderer Vergleichsverweis gilt dem sog. „Fugger-Altar“ im Victoria and Albert Museum London. Von dem Augsburger Christoph Fugger beauftragt, wurden die Statuetten und Reliefs um 1581 bis 1584 von Hubert Gerhard gestaltet, gegossen in Augsburg von Carlo di Cesare del Palagio (1540-1598), vergoldet von Johann Müller.
Auch Kleinbronzen Hubert Gerhards und seiner Werkstatt zeigen die Stilgleichheit mit den Figuren unseres Reliquiars. So etwa der stehende Engel aus der Gustav Rau Collection (Sotheby´s, 2. Juli 2013, Lot 34). Des Weiteren ein Bronzerelief „Heiliger Hieronymus“), ebenfalls Sotheby´s, (10. Dez. 2015, Lot 369).
All diese Beobachtungen weisen auf die Künstlerhandschrift des genannten Hubert Gerhard.

Der Ädikula-Aufsatz:
In der oberen Rahmung vier Eckenlagen in Lapislazuli. Das große ovale Relief zeigt die Kreuzabnahme Jesu. Wie die vollplastischen Engelsfiguren ist hier auch das Relief von derselben hohen Qualität. Gezeigt wird im Zentrum der Leichnam Christi, von Maria aufgenommen, umgeben von sieben weiteren Figuren: links Maria Magdalena, sie stützt sich auf das Salbgefäß und küsst die Hand des Gekreuzigten. Darüber im Hintergrund links Johannes vor zwei trauernde Frauen, rechts Petrus und Josef von Arimathäa, der die drei Kreuznägel hochhält. Unterhalb des Leichnams Christi ein Römer mit Helm, der die Leiter trägt. Rechts davon die Halbfigur des leidenden Christi im Spottmantel, mit den Leidenswerkzeugen Hammer und Zange.
Diese Einzelbeobachtungen – besonders die Kreuznägel, Hammer und Zange – weisen entschieden darauf hin, dass das Reliquiarium für die Aufnahme eines Kreuzpartikels geschaffen wurde, der sich im Inneren des Sockels befand oder noch befindet. Einer solch bedeutenden Reliquie entsprechend versteht sich die aufwändig gestaltete und bildplastisch höchst rangvolle Ausführung. An der Rückseite zweifache Versiegelung mit rotem Lack auf einem Seidenband, das über die Verbindung von Sockel und Aufsatz gelegt ist.
Stil und Gesamtgestaltung lassen eine Einordnung in die Künstlerwerkstätten Augsburgs in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts zu, die figürliche Qualität weist überdies auf einen Meister von Rang.

Es besteht ein auffälliger Bezug zu den Werken des Hubert Gerhard. Laut Auskunft des Gutachters Dr. Alexander Rauch spricht aufgrund der hier geschilderten Beobachtungen nichts gegen eine Zuweisung an den Meister Hubert Gerhard bzw. zumindest dessen Werkstatt unter seiner Leitung.

Der niederländisch-deutsche Bildhauer war in Florenz Schüler des Giovanni da Bologna, wirkte jedoch ab 1581 in Deutschland im Auftrag etlicher Fürsten. Zu seinen bedeutendsten Werken zählen neben dem genannten Fugger-Altar die manieristisch-frühbarocken Brunnenfiguren in Augsburg, in München die Michaelsfigur an der Michaelskirche, die Figur im Hofgarten sowie die Terrakottafiguren im Fuggerschloss Kirchheim. Gerhard arbeitete mit dem in Süddeutschland wirkenden Gießer Carlo di Cesare del Pelagio zusammen, wobei auch nichts gegen dessen Mitwirkung an unserem Exponat spricht. A.R.

Literatur:
Juliane von Åkerman, Hubert Gerhard, in: Jürgen Wurst, Alexander Langheiter (Hrsg.), Monachia von Carl Theodor von Piloty im Münchner Rathaus, erschienen anlässlich der Restaurierung und Wiederanbringung von Carl Theodor von Pilotys Monumentalgemälde „Monachia“ im Großen Sitzungssaal des Münchner Rathauses im September 2004, München 2005, S. 113.
Dorothea Diemer, Hubert Gerhard und Carlo di Cesare del Palagio. Bronzeplastiker der Spätrenaissance, 2 Bde., Berlin 2004 (Jahresgabe des Deutschen Vereins für Kunstwissenschaft 2002/2003).
Welt im Umbruch. Augsburg zwischen Renaissance und Barock, Katalog erschienen zur Ausstellung der Stadt Augsburg in Zusammenarbeit mit der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in Bayern anlässlich des 450. Jubiläums der Confessio Augustana, 2 Bde., Augsburg 1980.
Georg Lill, Hans Fugger (1531-1598) und die Kunst. Ein Beitrag zur Spätrenaissance in Süddeutschland, Leipzig 1908 (=Studien zur Fugger-Geschichte, 2).
Georg Dehio, Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Bayern, Bd. 3: Bruno Bushart, Georg Paula, Schwaben, München 1989. (1341509) (11)



Hubert Gerhard,
1540/50 – 1620, attributed

Important 17th century Augsburg reliquary of museum-quality
Height: 53 cm.
Width: 33 cm.
Depth: ca. 17 cm.
Augsburg, 17th century.

The front is set with an oval framed lapis lazuli panel. All figurative and decorative elements in fire-gilt bronze. Like a reredos, the aedicule is held by two large angels in a seated presentation posture, designed as counterparts with their torsos and heads tilted backwards. The wings are strikingly animated and curved, the feathers are finely worked. The ringlet on the forehead is particularly emphasized, a feature of the southern German style of that period.
A striking comparison can be made to the so-called “Fugger Altar” held at the Victoria & Albert Museum in London. Commissioned by Christoph Fugger from Augsburg, the statuettes and reliefs were designed by Hubert Gerhard around 1581-84, cast in Augsburg by Carlo di Cesare del Palagio (1540-98) and gilt by Johann Müller. Small bronzes by Hubert Gerhard and his workshop also show the same style as the figures in our reliquary. For example, the standing angel from the Gustav Rau Collection (Sotheby’s 2 July 2013, lot 34). Furthermore, a bronze relief of Saint Jerome, also Sotheby’s, (10 December 2015, lot 369). All these observations point to a creation by Hubert Gerhard.
The aedicule in the upper frame with four corner inlays in lapis lazuli. The large oval relief shows Jesus’ descent from the cross. The relief here is of the same high quality as the three-dimensional angels. The elaborately designed and high-ranking sculptural execution is befitting such an important relic. A double red lacquer seal on a silk ribbon is placed at the intersection of the base and top on the back. There is a striking connection to works by Hubert Gerhard (ca. 1550 - ca. 1620). Based on the observations described here, the expert Dr Alexander Rauch assumes a likely attribution to the master Hubert Gerhard or at least his workshop under his direction.
The Dutch-German sculptor was a student of Giovanni da Bologna in Florence but worked for several princes in Germany from 1581 onwards. In addition to the Fugger Altar mentioned earlier, his most important works include the Mannerist-Early Baroque fountain figures in Augsburg, the figure of Michael at the Michaelskirche in Munich, the figure in the Hofgarten, and the terracotta figures in the Fugger Castle in Kirchheim. Gerhard collaborated with the founder Carlo di Cesare del Pelagio, who was active in Southern Germany and there are no objections that they also collaborated on the present work.

Dieses Objekt wurde mit dem Datenbestand des Art Loss Registers individuell abgeglichen und ist dort weder als gestohlen, noch als vermisst registriert.

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