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Fra Paolino da Pistoia,
1490 – 1547, zug.

Maria in Dreiviertelfigur sitzend dargestellt, vor einem grünen, nach beiden Seiten zurückgezogenen Velum, in rotem Kleid und grünen Umhang, der den Kopf bedeckt. Das in lebendiger, unruhiger Haltung auf dem Schoß sitzende nackte Kind greift an den Halssaum der Mutter und blickt dem Betrachter entgegen, wie in einem Moment des Beobachtetwerdens. Auffallend ist die Farbkomposition, die sich auf die drei Farbwerte Rot, Grün und Inkarnat beschränkt. Dieses Merkmal ist bei der überwiegenden Zahl der Bilder des Malers festzustellen. Darüber hinaus auch, dass das Kind im Gegensatz zur Ruhe der Mutter betont lebendig dargestellt wird. Der geöffnete Velum-Vorhang findet sich in der nämlichen Weise auch bei weiteren seiner Madonnenbilder. Die Farboberfläche ist glatt und feinmalerisch. Tadelloser Zustand.

Fra Paolino war der Sohn des Malers Bernardino del Signoraccio. Und wie viele weitere Maler, darunter Fra Angelico oder Fra Bartolomeo war auch er ein malender Klostermönch, trat dem Dominikanerorden allerdings erst im 57. Lebensjahr bei. Ein für ihn verbürgtes Gemälde befindet sich in der Kirche San Paolo in Pistoia.  A.R.

Literatur:
Maria Farquhar, Ralph Nicholson Wornum (Hrsg.), Biographical catalogue of the principal Italian painters, London 1855, S. 130. (1300307) (11)


Fra Paolino da Pistoia,
1490 – 1547, attributed
MADONNA AND CHILD Oil on poplar panel.
53.8 x 39 cm.

Literature:
Maria Farquhar, Ralph Nicholson Wornum (ed.), Biographical catalogue of the principal Italian painters, London 1855, p. 130.

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