Auktion Gemälde Alte Meister - Teil II

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Felice Ficherelli, auch genannt „Il Riposo“, 1605 – 1660, zug.

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Felice Ficherelli, auch genannt „Il Riposo“, 1605 – 1660, zug.
Detailabbildung: Felice Ficherelli, auch genannt „Il Riposo“, 1605 – 1660, zug.
Detailabbildung: Felice Ficherelli, auch genannt „Il Riposo“, 1605 – 1660, zug.
Detailabbildung: Felice Ficherelli, auch genannt „Il Riposo“, 1605 – 1660, zug.
Detailabbildung: Felice Ficherelli, auch genannt „Il Riposo“, 1605 – 1660, zug.
Detailabbildung: Felice Ficherelli, auch genannt „Il Riposo“, 1605 – 1660, zug.
Felice Ficherelli, auch genannt „Il Riposo“, 1605 – 1660, zug.

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Felice Ficherelli,
auch genannt „Il Riposo“,
1605 – 1660, zug.

Der Maler war Schüler des Jacopo Chimenti (um 1554-1640), zu dem er von seinem Gönner, dem Herzog Bardi geschickt wurde.TARQUINUS UND LUCRETIAÖl auf Leinwand.
160 x 190 cm.
Auf dem Rahmen noch mit alter Zuschreibung zu Sebastiano Ricci. Verso mit altem Antwerpener Etikett.
In breitem ornamental-plastisch verziertem Rahmen.

Katalogpreis € 20.000 - 30.000 Katalogpreis€ 20.000 - 30.000  $ 21,600 - 32,400
£ 18,000 - 27,000
元 156,400 - 234,600
₽ 1,989,800 - 2,984,700

Rücklings niedergeworfen, liegt die edle Römerin auf den weißen Kissen ihres mit rosa Vorhängen geschmückten Lagers. Bis auf ein Stück mit Goldsaum dekorierten Gewandes ist sie unbekleidet und sucht sich des Tarquinius zu erwehren, der sie, über sie gebeugt, mit seiner Linken an der Schulter gefasst hält und in der Rechten den Dolch zückt. Im linken Mittelgrund im Durchgang Repoussoirfigur als Dienerin im Halbschatten erkennbar. Publius Ovidius Naso berichtet in seinen „Fasti“, dass der römische Prinz Tarquinius (Sohn des Tarquinius Superbus) ins Haus kommt, freundlichst begrüßt wird und mit den Hausherren zu Abend isst. Anschließend gehen alle zu Bett, doch Tarquinius steht noch einmal auf. Er geht zu Lucretia (Ehefrau des Lucius Tarquinius Collatinus). Er nimmt seinen Dolch und sprach zu ihr: „Ich habe einen Dolch bei mir, Lucretia. Ich bin es, Tarquinius, der Sohn des Königs, welcher zu dir spricht.“ Sie konnte weder sprechen noch denken und war starr vor Angst. Was sollte sie tun? Kämpfen? Er berührt ihre Brüste und nimmt ihr so ihr Leben durch Schmach. Doch das Mädchen überwindet seine Angst und spricht: „Dieser Sieg wird dich zerstören. Was dich und dein Königreich diese eine Nacht kostet.“ Nach der Vergewaltigung erzählte sie alles ihrem Mann und ihrem Vater und beging Suizid, weil sie die Schmach nicht ertrug. Die beiden Männer schworen, Tarquinius zu suchen und zu töten. Die römischen Bürger töteten Tarquinius und stürzten den König. Anschließend riefen sie die Republik aus.
Erst Mina Gregori wagte die Zuschreibung des Gemäldes in Rom und somit auch die daraus resultierenden Arbeiten der Werkstatt an Felice Ficherelli, Il Riposo. Zuvor hatte das Gemälde mit seiner betörend mutigen Komposition eine weitreichende Zuschreibungsgeschichte hinter sich. So galt es einst als Werk des Guido Cagnacci, darauf wurde es von R. Longhi 1947 Matteo Rosselli zugewiesen, dann Giovanni Bilivert, die Version in der Dresdner Gemäldegalerie wurde zunächst als Kopie nach Luca Giordano betrachtet - auch der Rahmen unseres Gemäldes zeigt auf einem alten Schild eine Zuschreibung an einen weiteren Künstlers: Sebastiano Ricci. Wir jedoch folgen Mina Gregori in ihrem Vorschlag, die Grundkomposition Felice Ficherelli zuzuschreiben.
Ficherelli und seine Werkstatt schufen das vorliegende Motiv in mehreren Versionen in den 1630er-Jahren, wobei nur das Gemälde in der Accademia di San Luca in Rom (123 x 165 cm, Inv.Nr. 324) als eigenhändig anerkannt wird.

Weitere Werkstattrepliken befinden sich in:
Kassel, Museumslandschaft Hessen Kassel (Inv.Nr. GK 1049), 54,5 x 75,5 cm, erworben vor 1749 durch Wilhelm VIII. Bei diesem Gemälde wurde komplett auf die im Hintergrund bei unserem Gemälde zu sehende Figur verzichtet, sodass sich die Tiefenstaffelung nicht vollends entfaltet. Siehe Vergleichsabb.

London, Wallace Collection (Inv.Nr. P643), 24,5 x 29,9 cm. Diese verkleinerte Version auf verzinntem Kupfer zeigt hingegen die im Hintergrund befindliche Figur und wild zur Seite strebende Haare des Tarquinius.

Budapest, Museum of Fine Arts (Inv.Nr. 492), 119 x 163 cm. Diese weitaus größerformatige Version, deren Maße jedoch nicht an das hier angebotene Gemälde heranreichen, zeigt die Haare des Tarquinius ähnlich wie in den anderen Versionen. Im Unterschied zu dem hier angebotenen Werk wirken die rötlichen Partien weniger rosa und eher schmutzig als auf unserem Bild, das auch im Hintergrund durch farbflächige Differenzierung an Tiefe gewinnt.

Provenienz:
In alter Aachener Privatsammlung.
Durch Erbschaft an den Vorbesitzer.

Literatur:
Vgl. Die Königliche Gemälde Galerie im Neuen Museum in Dresden, Dresden, 1860, S. 147.
Vgl. Silvia Panichi, Roma Antica e la nuova America. Come il mito di Lucrezia e l'idea della Repubblica varcarono l'Oceano, Rom 2018.
Vgl. Stephen Duffy und Hedley, The Wallace Collection‘s Pictures. A Complete Catalogue, London 2004.
Vg. Sandro Bellesi, Pittura e Scultura a Firenze (Secoli XVI-XIX), Florenz 2017, S. 75.

Anmerkung:
Filippo Baldinucci berichtete, dass Ficherelli, dessen gelassenes und friedfertiges Wesen ihm den Beinamen „Il Riposo“ verschaffte, in den 1620 seine Geburtsstadt verließ, um in Florenz unter der Schirmherrschaft des Musikliebhabers und Kunstsammlers Alberto de Bardi bei dem äußerst erfolgreichen Meister Jacopo da Empoli zu arbeiten, dessen Stil ihn nachhaltig beeinflusste. (1330163) (13)



Felice Ficherelli,
also known as “Il Riposo”
1605 – 1660, attributed
The painter was a student of Jacopo Chimenti (ca. 1554 - 1640), to whom he was sent by his patron, Duke Bardi.

TARQUINIUS AND LUCRETIA
Oil on canvas.
160 x 190 cm.
On the frame still with old attribution to Sebastiano Ricci. Verso with old Antwerp label.

Mina Gregori is the only specialist who dared to place the painting in Rome and attribute the work to the workshop of Felice Ficherelli, also known as “Il Riposo”. Prior to that, the painting with its hauntingly bold composition, had had a far-reaching attribution history. It was once considered a work by Guido Cagnacci, after which R. Longhi assigned it to Matteo Rosselli in 1947, then to Giovanni Bilivert, the version in the Dresden Picture Gallery was initially regarded as a copy after Luca Giordano - the frame of our painting also shows an old label with an attribution to another artist: Sebastiano Ricci. However, we concur with Mina Gregori in her suggestion that the basic composition be attributed to Felice Ficherelli.
He and his workshop created several versions of the present subject in the 1630s, although only the painting held at the Accademia di San Luca in Rome (123 x 165 cm, inv. no. 324) is acknowledged as an autonomous work. Further workshop replicas are held at: Kassel, Museumslandschaft Hessen Kassel (inv. no. GK 1049), 54.5 x 75.5 cm, acquired by Wilhelm VIII before 1749.
In the Kassel painting, the figure in the background of our painting was completely dispensed with, so that the depth effect does not fully unfold.
Another version is held at the Wallace Collection, London (inv. no. P643), 24.5 x 29.9cm. This scaled-down version on tinned copper, however, shows the figure of Tarquinius in the background, his hair wildly blowing to one side. A much larger format painting held at Budapest, Museum of Fine Arts (inv. no. 492), 119 x 163cm, does not come close in size to the painting on offer for sale in this lot shows the hair of Tarquinius in a similar way to the other versions. In contrast to the work offered here, the reddish areas appear less pink and dirtier than in our picture, which also creates depth in the background through colour differentiation.

Provenance:
In old private collection, Aachen.
By inheritance to previous owner.

Dieses Objekt wurde mit dem Datenbestand des Art Loss Registers individuell abgeglichen und ist dort weder als gestohlen, noch als vermisst registriert.

Werke dieses Künstlers in unseren
Frühjahrs - Auktionen 2024, Donnerstag, 21. März 2024

Felice Ficherelli,  auch genannt „Il Riposo“,  1605 – 1660, zug.

290 / Felice Ficherelli,
auch genannt „Il Riposo“,
1605 – 1660, zug.

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