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Antonio Molinari,
1655 Venedig - 1704, zug.

Der nach links liegende Körper ist in kühner Verkürzung wiedergeben, die Beine angewinkelt, die Knie nach links gerichtet, Oberkörper und Kopf ruhen auf einem roten Laken, der rechte Arm hochgenommen, greift über den Kopf hinweg und hält mit der Hand das Hinterhaupt. Der rechte Arm nach vorne liegend, ebenso in äußerst kühner und gekonnter Verkürzung dargestellt, wobei die Hand den Rand einer Schale fasst, in der weiße Trauben liegen. Der Körper von links oben fahl gelb beleuchtet, die Konturen vor dunklem Hintergrund in Sfumato verlaufend. Die farbige Komposition beschränkt sich im Wesentlichen auf die klassische Farbtrias Rot, Blau und Gelb bzw. deren Abstufungen, durch die etwa das Inkarnat ins Gelbliche zieht. Die Ikonografie der Darstellung noch nicht eindeutig geklärt; möglicherweise handelt es sich um das alttestamtliche Thema des trunkenen Lot, des Bruders Abraham, der trunken im Zelt liegt, wobei die Trauben dann lediglich eine Anspielung auf den Wein sein sollte. Das Gemälde in betont caravaggesker Hell-Dunkel-Auffassung, von hoher malerischer wie technischer Qualität. (890352)


Antonio Molinari,
1655 Venice - 1704, attributed to
Reclining male nude with beard and grapes
Oil on canvas. Relined.
92 x 92.5 cm.

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