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FLÖTENUHR “DREXLER ET COMP. IN WIEN“

1499
FLÖTENUHR “DREXLER ET COMP. IN WIEN“

WERK
Werk mit Ankergang und Wiener 4/4-Schlag auf Tonfedern. Gangdauer Ein Tag. Flötenwerk sign. “Dexler et Comp. in Wien“. Im Sockel: 26 gedekte Holzpfeifen. Federnantrieb über Saite und Schnecke. Zwei Holzwalzen mit je zwei Melodien: a.) Allegro und Scherzo von Ludwig van Beethoven, b.) Marsch aus der Oper “Aschenbrödel“ v.G. Rossini, Marsch aus der Oper “Achille“ von Legrnzi. Manuelle Auslösung.
GEHÄUSE
Mahagoni furniert und poliert, ebonisiertes Obstholz, feuervergoldete Metallapplikationen, geschnitzte und gefasste Holzfüße.
ZIFFERBLATT
Emailzifferblatt.
H.: 96 cm. B.: 63,5 cm. T.: 33 cm.
Wien, 1. Viertel 19. Jhdt.
Anmerkung: Gerade die erste Hälfte des 19. Jhdts. war in Wien von einem aufblühenden und prosperierenden Gewerbe der Spieluhr- und Spielwerkherstellung geprägt wie sonst keine andere Zeit vor- oder nachher, und die Qualität der Erzeugnisse, ihre spezifische Bauart und ihre Musik machten Wien für einige Jahrzehnte zu einem wichtigen Zentrum des Musikautomatenbaus. Nicht nur die kulturell-musikalischen Bedürfnisse der Wiener Bevölkerung wurden von den heimischen Werkelmachern, Spieluhrenfabrikanten und Musikmaschinisten befriedigt, die Erzeugnisse gingen auch in alle Kronländer der Monarchie, und insbesondere die Flötenuhr aus Wien erfreute sich bald eines internationalen Ansehens und einer dementsprechenden Nachfrage. Die Flötenwerke erreichen Konstantinopel, Bukarest, St. Petersburg, Dresden, Frankfurt und Paris - der Uhrspielwerkfabrikant Anton Bayer ging sogar nach Neapel und arbeitete dort für den königlichen Hof. Das gehobene Bürgertum und der Adel fanden ihr Vergnügen an Flötenwerken, die in Kombination mit Uhren oder anderen Möbelstücken auch eine besondere Zierde der Einrichtung darstellten - der große Luxus, der bei der Ausgestaltung der Gegenstände oft angewendet wurde , wird schon in den zeitgenössischen Quellen angemerkt, die die Musik in der Presse außerordentlich gelobt. Die große Nachfrage nach Flötenwerken in der Biedermeierzeit lässt sich daran erkennen, dass für die Zeit der ersten Hälfte des 19. Jhdts. zirka 40 “musikalische Spielmaschinisten“, “Flötenspielmacher“ und “Uhrspielewerkfabrikanten“ in den Adressbüchern aufscheinen. Auch in den Gewerbeausstellungen dieser Zeit werden Flötenwerke gezeigt und prämiert. Die frühesten Flötenuhren waren als Tischuhren konzipiert. Einerseits war das Flötenwerk mit 17 bis 30 Pfeifen in das Gehäuse selbst eingebaut, das Gehäuse dementsprechend größer und architektonisch reicher gestaltet, um den Federantrieb, Blasbälge, Walze und Pfeifenwerk unterbringen zu können. Andererseits befindet sich das Flötenwerk in einem kästchenartigen Unterbau, auf dem in organischer Verbindung die Uhr in einem dazu passenden Gehäuse montiert ist. Von allen Möbelformen, die für den Einbau der Flötenwerke gewählt wurden, waren die Schränke und Schreibsekretärs am beliebtesten und auch von den Platzverhältnissen für das Musikwerk am günstigsten zu nützen. Hier konnte man leichter mehr und größere Pfeifen, sowie einen Schacht für das Gewicht unterbringen. Die Möbel selbst zeichneten sich durch erstklassige Qualität aus. Die schlichte Eleganz erhält durch Schnitz- und Einlegearbeiten, vergoldete Appliken und Beschläge zusätzlich Glanzpunkte aufgesetzt. Das Innere der Sekretäre ist zuweilen mit Markerterien, Spiegeln und Vedutenmalereien reich verziert. Viele Möbelstücke mit Flötenwerk haben auch eine Uhr eingebaut, die mitunter das Spielwerk stündlich auslöst. Jedes Flötenwerk war auf die speziellen Wünsche des Kunden ausgerichtet, Tonumfang, Registeranzahl, Spieldauer der Walzen und natürlich das musikalische Programm wurden individuell zwischen dem Käufer und dem Hersteller vereinbart. So waren diese Objekte auch schon damals in der Anschaffung überaus teuer: der Preis einer Flötenuhr entsprach meist einem Jahresgehalt der mittleren Einkommensschichten. Keine Frage also, dass diese Luxusgegenstände der Biedermeierzeit heute zu den kostspieligen Antiquitäten zählen. Das musikalische Repertoire wurde zu einem großen Teil aus Opern geschöpft, äußerst beliebt waren auch Nummern von in Wien gespielten Bühnenwerken. Melodien der in Wien herausgebrachten Singspiele, Possen und Balette sowie die populären Parodien auf die große Oper wurden somit verewigt. Auch die Entwicklung der heimischen Tanzmusik von Menuett bis zum Walzer lässt sich auf den Walzen verfolgen. Originalkompositionen für die Flötenuhr schrieben Haydn, Mozart und Beethoven. Von großer Bedeutung ist, dass die Musik auf den Walzen gleichsam für alle Zeiten fixiert wurde und eine authentische Interpretation daher unbeeinflusst von wechselndem Geschmack überdauert hat. Mit den Musikautomaten haben wir die einzigartige Möglichkeit, diese Musik genau so zu hören wie die Menschen, die sie sich mit den Uhren und Möbelstücken in ihre Wohnungen und Salons holten. Es sind die Nachklänge der Bälle des Wiener Kongresses, der Opernabende und der Tanzveranstaltungen in den Vorstädten, die uns auf diese Weise erhalten geblieben sind. Wenn wir heute diese Musikautomaten wieder zum Spielen bringen, kann ein kleiner Bereich der Vergangenheit wieder Wirklichkeit werden und in uns zumindest eine Ahnung vom damaligen Lebensgefühl erwecken. (6318223)

Katalogpreis € 9.000 - 11.000 Katalogpreis€ 9.000 - 11.000  $ 9,720 - 11,880
£ 8,100 - 9,900
元 70,380 - 86,020
₽ 895,410 - 1,094,390

Dieses Objekt wurde mit dem Datenbestand des Art Loss Registers individuell abgeglichen und ist dort weder als gestohlen, noch als vermisst registriert.

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