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Antonio Joli,
ca. 1700 – 1777 Neapel

Beigegeben eine Expertise von Prof. Ugo Ruggeri.

Diese schöne helle Ansicht von Venedig wurde erstmals von Prof. Ugo Ruggeri richtigerweise als ein Werk von Antonio Joli eingestuft. Der Maler nimmt hier Bezug auf einen Kupferstich von Luca Carlevarijs (1663-1729), der im 18. Jahrhundert einen kanonischen Bezugspunkt darstellte, da dieser perfekt ausgewogen und kulissenhaft einige der wichtigsten Monumente und öffentlichen Plätze Venedigs darstellt. Joli malte diesen Blick auf die Stadt mehr als einmal, daher sind zwei unterschiedliche Typologien bekannt. Zum einen der Blickwinkel des vorliegenden Gemäldes - mit den parallelen Säulen und der vollständig sichtbaren Chiesa della Salute - zum anderen von den vom Ufer entfernteren Blickwinkel, bei dem auch die optisch verkürzte Fassade des Palazzo Ducale und die Chiesa della Salute zwischen den beiden Säulen zu sehen sind.
Das vorliegende Gemälde dürfte während Jolis Aufenthalt in Venedig entstanden sein, in der Zeit als er vor allem Bühnenbilder für das Theater entwarf. So könnte dieses Werk einer der ersten Versuche des Malers sein, seine bisherige berufliche Erfahrung auch auf Leinwand festzuhalten. Charakteristisch für Joli sind die zart ausgeführten Bauten in hellen rosigen Farben, ein diffuses Licht mit minimalen Kontrasten und seine schmalen länglichen Figuren. Man spürt bei Antonio Joli deutliche Anklänge an den schwedischen Maler Johan Richter (1665-1745), der seit Ende des 17. Jahrhunderts in Venedig lebte und einer der einflussreichsten Vedutenmaler der Lagunenstadt war. Es existiert noch eine weitere von Joli gemalte Fassung, die mit der vorliegenden fast identisch ist und Teil der Auktion vom 10.07.2002 bei Christie's in London war (I. 130).

Literatur:
Roberto Middione, Antonio Joli, Soncino 1995, S. 56, Nr. 6. (1071931) (21)


Antonio Joli,
ca. 1700 - 1777 Naples

THE PIAZETTA WITH THE LIBRARY OF SAN MARCO, THE PUNTA DELLA DOGANA AND SANTA MARIA
DELLA SALUTE IN THE BACKGROUND

Oil on canvas.
71 x 100 cm.

Accompanied by an expert’s report by Professor Ugo Ruggeri.

It was Professor Ruggieri who first attributed this beautiful bright view of Venice to Antonio Joli. Here, the painter makes reference to a copperplate engraving by Luca Carlevarijs (1663-1730) whose depictions of Venice established the canon of Venetian vedute in 18th century painting. The present painting was probably created during Joli's stay in Venice, when he was predominantly producing stage designs for the theatre. Joli’s paintings clearly echo works by the Swedish painter Johann Richter, who lived in Venice from the end of the 17th century and was one of the most influential veduta painters of the lagoon city. Another known version by Joli, which is almost identical to the present painting, was sold at Christie’s, London on 10 July 2002 (lot 130).

Literature:
R. Middione, Antonio Joli, Soncino 1995, p. 56, no. 6.

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