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Giovanni Paolo Panini,
1691 Piacenza - 1765 Rom

GemäldepaarCAPRICCIO ARCHITETTONICO MIT ANTIKEN RUINEN undSPIELENDEN KINDERN AN EINEM WASSERLAUF Öl auf Leinwand. Doubliert.
Jeweils 122 x 130 cm.

Beigegeben eine Expertise von Prof. Ferdinando Arisi.

Diese beiden spektakulären „Capricci architettonici” mit Figuren entstanden wahrscheinlich in der zweiten Hälfte der zweiten Dekade und verweisen trefflich auf das Frühwerk von Panini, und damit auf die Zeit kurz nach seiner Ankunft in Rom. Sein Wissen um Perspektive und seine ausgeklügelte Phantasie bei den Architekturen sind bereits zu dieser Zeit beeindruckend. Beide Aspekte hatte er während seiner Lehrjahre in Piacenza vor allem durch den Kontakt mit den szenischen Darstellungen von Ferdinando Galli Bibiena (1656-1743) gut entwickelt. Man erkennt ebenso auch eine bereits ausgereifte Art der strukturellen Darstellung und des Ausdrucks, die auch das Genre des Capriccios ausmachen, besonders im Zusammenspiel von Architekturen, Figuren und Landschaft. Panini inszeniert hier ein gelungenes Zusammentreffen von Phantasieelementen, Realitäten (wie zum Beispiel der Cestius Pyramide) und gut beobachteten Genre-Alltagssituationen, die noch entfernt an die „Bamboccianti” erinnern. Das alltägliche Geschehen interagiert hier mit der monumentalen Architektur, als sei diese ein Bühnenbild. Der Stil, die Figuren und der Gesamtcharakter dieser beiden Gemälde erinnern an wichtige Werke Paninis aus seinen späteren Jahren. Ganz deutlich werden diese Ähnlichkeiten im Vergleich mit „Achill entflieht dem Schloss des Lykomedes”, vormals Sammlung Wannens, Mailand, den beiden Darstellungen „Auferstehung des Lazarus” und „Jesus und die Bethesda-Zisterne” (Schloss Nelahozeves) oder jene Gemälde, die vormals zur Sammlung Tooth gehörten, jedoch am 14. April 1978 bei Christie's in London versteigert wurden mit Darstellungen der Bethesda-Zisterne und des „Kindermordes zu Bethlehem”. Wie Ferdinando Arisi in seiner Studie schreibt, so müssten beide Gemälde in etwa zeitgleich mit der „Veduta di fantasia des Castello di Rivalta” entstanden sein, letzteres ein Werk, dass 2006 wiederentdeckt wurde und heute in der Sammlung der Banca di Piacenza zu sehen ist. Die beiden dort dargestellten Knaben, die soeben in einem Fluss schwimmen gehen, sind den am Flusslauf Spielenden auf unserem Capriccio mit dem Renaissance-Portikus sehr ähnlich. (1071922) (21)

Prix de catalogue € 300.000 - 500.000 Prix de catalogue€ 300.000 - 500.000  $ 324,000 - 540,000
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