Auktion Gemälde 16. - 18. Jahrhundert

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Detailabbildung: Marcus Gheeraerts d. J., um 1561 Brügge - 1636, zug.

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Marcus Gheeraerts d. J., um 1561 Brügge - 1636, zug.
Detailabbildung: Marcus Gheeraerts d. J., um 1561 Brügge - 1636, zug.
Detailabbildung: Marcus Gheeraerts d. J., um 1561 Brügge - 1636, zug.
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Detailabbildung: Marcus Gheeraerts d. J., um 1561 Brügge - 1636, zug.

185
Marcus Gheeraerts d. J.,
um 1561 Brügge - 1636, zug.

DAS JÜNGSTE GERICHTÖl auf Holz. Parkettiert.
98,5 x 182 cm.

Katalogpreis € 150.000 - 250.000 Katalogpreis€ 150.000 - 250.000  $ 162,000 - 270,000
£ 135,000 - 225,000
元 1,173,000 - 1,955,000
₽ 14,923,500 - 24,872,500

Große, betont breitformatige Bildtafel mit Darstellung des Jüngsten Gerichts oder Weltgerichts, das auf antike und alttestamentarische sowie apokalyptische Vorstellungen zurückgeht. Geschildert ist hier das prophezeite Ende der Welt, in dem während der Posaunentöne der Engel die guten Menschen ins Jenseits aufgenommen werden, die Sünder jedoch einen Höllensturz erleben. Demgemäß sind diese apokalyptischen Darstellungen in der Regel im Bildaufbau achsial zweigeteilt. Links in helleren Farben die von Engeln zu den Wolken emporgehobenen Menschen guter Taten, von den Toten erweckt, hier vor einem nach links unten schwebenden, Posaune blasenden Engel mit weit ausgebreiteten Flügeln in goldgelbfarbenem Kleid, dem sich die Hilfesuchenden zuwenden. Ein weiterer Engel links oben verhilft einem mageren, bärtigen Mann in nackter Rückenansicht ebenfalls nach oben, die Hände zum Wolkenhimmel emporgerichtet. Die Vielfalt der Figuren lässt die Menschenleiber ineinander verwoben erscheinen. Im Zentrum des Bildes der "Posaunenengel des Jüngsten Gerichts", rot gekleidet, mit langem, wehendem Umhang, in der Linken hält er eine Posaune, mit der Rechten stützt er eine Person, die sich an ihn geklammert hat, von der jedoch nur die Arme, Unterschenkel und Beine zu sehen sind, während der Oberkörper durch den Engel verdeckt wird. Die zu beiden Seiten ausgebreiteten Flügel zeigen dunkles Gefieder, das sich in der dunklen Farbe der Wolken zu beiden Seiten fortsetzt und dem Geschehen im Ganzen eine dämonische Wirkung verleiht. Dieser Bildgedanke wird noch gesteigert durch die im landschaftlichen Hintergrund aus Gräbern aufsteigenden Menschenleiber in unwirklich fahlem Licht, die blassen Körper auf türkisgrünlicher, weiter Ebene heben sich im diesigen Licht ab. Rechts sind mehrere Teufelsgestalten zu sehen, die im Begriff sind, den sündigen Teil der Menschheit nach rechts unten in die Flammen zu stoßen. Rechts oben eine herkulische Gestalt mit Schmetterlingsflügeln, die mit einem Dreizack einen jungen Mann kopfüber in die Tiefe stößt, daneben eine junge Frau, die ihren Kopf verzweifelt in die Hände gelegt hat. Diese Hauptfiguren umgeben von weiteren Teufelsgestalten bzw. Sündern. Links neben der Hauptgruppe eine vom Rücken her gesehene Teufelsgestalt mit nacktem Unterleib und ausgebreiteten Schmetterlingsflügeln mit einem dämonischen Kopf, mit gedrehten Hörnern, spitzen Ohren und Raubtiergebiss, an seiner Seite ein Flammenschwert, die Zehen zu langen Krallen ausgebildet. Besonderes Augenmerk hat der Maler auf die beiden im Zentrum am Boden kauernden Figuren gerichtet. Eine junge Frau links an der Seite der "Seeligen" ist in Hocke dargestellt, der Oberkörper entblößt, halb vom Rücken her gesehen, der Unterkörper durch ein weißes Tuch bekleidet. Sie hält die beiden Hände gefaltet und blickt auf die rechts am Boden sitzende Gestalt des Todes, die wiederum seine Hand nach rechts oben auf die Gruppe der Stürzenden gerichtet hält. Dieses Motiv darf als Memento mori-Symbolik zu deuten sein, im religiösen Gedanken der Besinnung vor dem Tod auf das rechte Leben. Insgesamt zeigt die Retabel den ausgeprägten Stil des Manierismus nördlich der Alpen. Hier wird besonders Wert darauf gelegt, die Figuren in zum Teil extremen Drehungen wiederzugeben sowie in der zur damaligen Zeit ungewöhnlichen Rückenansicht oder extremen Stellungen und Haltungen. Dies ist hier insbesondere durch das mittlere Figurenpaar des zum Himmel fliegenden Posaunenengels zu sehen, der in verschränkter Weise einen nackten Auferstandenen mit nach oben trägt. Auch die Leuchtkraft der Farben, insbesondere des Kontrasts zwischen hellem Gelb und leichtem Violettrot in den Kleidern der beiden Engel kommt dem manieristischen Gedanken entgegen. Auffallend ist in der Gesamtdarstellung der unübersehbare Einfluss des Malers Frans Floris (1517 - 1570). Dies sowohl in farblicher als auch in figurengestalterischer Hinsicht. Das Gemälde "Auferstehung" Frans Floris zeigt einen ähnlichen kompositorischen Aufbau sowie auch vergleichbare Figurenkompositionen. Dagegen sind hier im Bild die Köpfe von großartiger, portraithafter Wirkung, eine Spezialität, die Marcus Gheeraerts zuerkannt werden kann. Sein berühmtes Portrait der Königin Elisabeth I, das er nach seiner Flucht aus den Niederlanden nach England schuf, zeigt auch im Gesicht deutliche Ähnlichkeit mit der Auffassung der weiblichen Gesichter hier im Bild. Das Gemälde insgesamt in erstaunlich guter Erhaltung, mit zugehörigem, originalem, reich geschnitztem und vergoldetem Rahmen mit Muschel- und Blütenkranzdekoration.

Literatur:
Das Gemälde ist besprochen und abgebildet in: Album Amicorum/ J. G. van Gelder, Redaktion: J. Bruyn, J. A. Emmens, E. de Jongh und D. P. Snope. Veröffentlicht bei Martinos Meyhoff, Den Haag, 1973, darin Artikel: Giorgio T. Faggin, Due dipinti di Marcus Gheeraerts il vechio, S. 115 - 118 mit Abbildung sowie der Provenienzangabe: Brüssel Galerie Georges Giroux Versteigerung 244, 14.5.1949, Nr. 120. (970501)


Marcus Gheeraerts the Younger,
circa 1561 Bruges - 1636, attributed

JUDGEMENT DAY

98.5 x 182 cm.

The overall depiction is striking with obvious influences of the painter Frans Floris (1517 - 1570), with regards to the colouration and figure painting. The "Resurrection" painting by Frans Floris shows similarities in the picture composition and also in the design of the figures. By contrast, the depiction of the heads with their great, portrait-like effect is a speciality, which can be attributed to Marcus Gheeraerts. His famous portrait of Queen Elisabeth I that he painted in England after his escape from the Netherlands also shows a distinct analogy in the way female faces are perceived in this painting.

Literature:
The painting is discussed and illustrated in: Album Amicorum/ J. G. van Gelder, edited by: J. Bruyn, J. A. Emmens, E. de Jongh and D. P. Snope.
Published in Martinos Meyhoff, The Hague, 1973. Therein an article: Giorgio T. Faggin, Due dipinti di Marcus Gheeraerts il vechio, pp. 115-118. With illustration and provenance: Brussels, Gallerie Georges Giroux, Art auction 244, 14 May 1949, no. 120.

Dieses Objekt wurde mit dem Datenbestand des Art Loss Registers individuell abgeglichen und ist dort weder als gestohlen, noch als vermisst registriert.

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