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Niederländischer Bildhauer des ausgehenden 16. Jahrhunderts

Höhe: 38,5 cm.

Schnitzfigur in Eiche, der Heilige mit Stand- und Spielbein, auf mitgeschnitztem Plinthensockel stehend, in der linken Hand ein geöffnetes Buch, rechts ein pfeilartiges Giebelgebäude mit Überdachung, aus dessen Öffnung Feuer austritt sowie ein Knabe, den der Heilige aus dem Feuer zieht.
Laut Vorbesitzertradition wurde die Heiligenfigur als Patricius gedeutet, wofür es jedoch keine attributiven Belege gibt. Vielmehr handelt sich um Albertus Magnus (eigentlich Albert Graf von Bollstädt, scholastischer Gelehrter, Heiliger um 1193 - 1280). Eine bekannte Bilddarstellung des Heiligen, ein Bild aus den Flammen rettend, kennen wir von den Brüdern Allegrino und Francesco Scanzi in Sonzino in der Kirche Santa Maria delle Grazie. Der Heilige wird vor allem auch in Köln verehrt, wo er im November 1280 verstarb. Seine Wirkung als Gelehrter wird durch das Buch als Attribut ausgedrückt. Der Stil der Figur dürfte auch in die rheinische Plastik Kölns gehören. Die Figurengruppe äußerst qualitätvoll geschnitzt, der Faltenstil weist auf eine Entstehungszeit um 1530/ 40. Nach Deutung der Vorbesitzertradition würde es sich hier um den Heiligen Patricius, den Nationalheiligen Irlands, handeln, wonach das brennende Haus als „Höllentor" zu deuten wäre, das der Heilige den Ungläubigen vorgeführt hat um sie zum wahren Glauben zu bekehren. Schnitzstil weist jedoch ins Rheinland und den dort verehrten genannten Albertus. Auf neuerer Sockelplatte. (812108)