491
Spätgotische Schnitzgruppe der Anna Selbdritt

In Zirbelkiefernholz geschnitzt, gefasst und bemalt, in den Gewändern teilvergoldet. Die Heilige Anna auf einer Bank sitzend, in rotem Mantel, dessen Saum sich C-bogig nach links zieht, mit geschnitzter geometrischer Borte. Das Kleid hochgegürtet und mittig gefaltet, das fein geschnitzte Gesicht gerahmt von einer weißen Haube. Auf dem rechten Knie das Jesuskind, rechter Arm und rechter Fuß des Kindes fehlend. Zu ihrer Linken die jugendliche Maria mit langem Haar, die Arme dem Kind entgegengestreckt (Hände fehlend). Die Fassung lässt unter den Abrieben eine ältere, wohl besser erhaltene, tiefere Farbschicht erkennen, die Vergoldungen wohl im 19. Jahrhundert erg., Inkarnatfassung wohl weitgehend noch original, jedoch eingestimmt. Gesichter und Faltenwurf in guter bildkünstlerischer Qualität. In Gesamtentwurf, Schnitzdetail und dem Ausdruck der Gesichter dürfte die Figurengruppe dem Südtiroler Schnitzkreis in Meran zuzuordnen sein. Hier wären Arbeiten aus der Werkstatt des Hans Schnatterpeck und Matheis Stöberl in Meran und Sterzing zu nennen, insbesondere deren Werke, die um 1510 entstanden sind. Verso abgeflacht und gehöhlt. Einige alte Abstoßungen am Unterrand.

Literatur:
Vgl. Ausstellungskatalog „Sculpture Allemande de la fin du Moyen Age dans la collection publique française 1400 - 1530“, Louvre, Paris, 1991, S. 167 - 170, Nr. 41 mit Abbildung einer vergleichbaren Skulptur. (840909)


Carved Late Gothic “Virgin and Child with St Anne”
Height: 46 cm.
Width: 47 cm.
Depth: 15 cm.
Ca. 1510.

Dieses Objekt wurde mit dem Datenbestand des Art Loss Registers individuell abgeglichen und ist dort weder als gestohlen, noch als vermisst registriert.