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Große Elfenbein-Schnitzfigur
der „Diana von Versailles“

Vollplastisch geschnitzt, die Jagdgöttin nach rechts schreitend wiedergegeben, in Begleitung eines Rehs. In der linken Hand hält sie den Bogen, mit der rechten zieht sie einen Pfeil aus dem geschulterten Köcher. Das Gesicht nach links gewandt, das zurückgekämmte wellige Haar mit einem Diadem besetzt. Das antike kurze nur knielange Gewand hochgegürtet und durch einen Umhang gebunden, an den Füßen Sandalen mit fein geschnittenen Riemen. Die Tierfigur hochspringend erhält Unterstützung durch einen zum Leib hinziehenden Baumstumpf.
Die Schnitzfigur wiederholt in verkleinerter Form die im Louvre-Paris befindliche nahezu lebensgroße Marmorstatue der griechischen Göttin Artemis (Diana), bei der es sich um eine römische Kopie des ersten bis zweiten Jahrhunderts n. Chr. handelt. Vorbild für die Marmorstatue war ein verlorenen gegangenes griechischen Bronzeoriginals, das dem Bildhauer Leochares (um 325 v. Chr.) zugeschrieben wurde. Das Original wurde 1556 bei Ausgrabungen der Villa Hadrian in Tivoli gefunden. Durch Papst Paul IV kam es zu Heinrich II von Frankreich mit einer subtilen Anspielung auf die Geliebte des Königs, Diana von Poitier, die denselben Vornamen trug. Im Gegensatz zum antiken Vorbild und anderen Wiederholungen der Barock-Zeit ist die Elfenbeinfigur zusätzlich mit einem Bogen ausgestattet, eine Ergänzung, die den Griff nach einem Pfeil im Köcher erst sinnvoll macht. Die Dianafigur mit Sockel in einem Stück geschnitzt, der linke Arm notgedrungenerweise angesetzt, ebenso der Leib des Rehs. Am Sockelboden eingelassene rechteckige Befestigungsplatte in Messing.
Leicht schwundrissig, minimal besch. und rest. (10702461) (10)


Large carved ivory sculpture of the "Diana of Versailles"
Height: 45 cm.
Probably France, late 18th/ early 19th century.

Three-dimensional carving. The goddess is shown walking with a female deer on her left. This carved figure is a smaller copy of a life-size marble sculpture of the Greek goddess Artemis (Diana) held at the Louvre, Paris, itself a Roman copy from the 1st-2nd century AD of a lost Greek bronze original attributed to Leochares (ca. 325 AD). The sculpture and base are carved in one piece, the left arm and deer's body are attached. Rectangular brass mounting plate inserted into the base. With minor shrinkage cracks and minimal damage; restored.

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