Auktion Gemälde 16. - 18. Jahrhundert

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Detailabbildung: Jusepe de Ribera, 1588/ 91 Játiva, Provinz Valencia – 1652 Neapel

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Jusepe de Ribera, 1588/ 91 Játiva, Provinz Valencia – 1652 Neapel
Detailabbildung: Jusepe de Ribera, 1588/ 91 Játiva, Provinz Valencia – 1652 Neapel
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Detailabbildung: Jusepe de Ribera, 1588/ 91 Játiva, Provinz Valencia – 1652 Neapel
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Detailabbildung: Jusepe de Ribera, 1588/ 91 Játiva, Provinz Valencia – 1652 Neapel

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Jusepe de Ribera,
1588/ 91 Játiva, Provinz Valencia – 1652 Neapel

DIE WUNDPFLEGE DES HEILIGEN SEBASTIAN DURCH DIE HEILIGE IRENE (SAN SEBASTIANO CURATO DA SANT‘ IRENE) Öl auf Leinwand. Doubliert.
203 x 155 cm.
Auf dem Stein rechts unten mit "Jusepe de Ribera español" signiert und datiert "F 1636".

Katalogpreis € 350.000 - 500.000 Katalogpreis€ 350.000 - 500.000  $ 378,000 - 540,000
£ 315,000 - 450,000
元 2,737,000 - 3,910,000
₽ 34,821,500 - 49,745,000

Großes Altarblatt im Hochformat, das vor abgedunkeltem Hintergrund den jugendlichen Heiligen Sebastian hell beleuchtet zeigt. Mit beiden Händen ist er durch Seile an einen Ast nahe des oberen Bildrandes gebunden. Der Körper ist entkräftet nach unten herabgeglitten, die Beine angezogen. Das linke Knie ist etwas höher gezogen und an einem Stein abgestützt, der rechte Unterschenkel stark angewinkelt, mit sichtbarer Fußfessel, vermittelt den Eindruck schmerzhafter Verkrampfung. Unterhalb der Hüfte ein Leibstrick, der ein weißes und ein darübergelegtes schwarzes Ledentuch zusammenhält. Das Haupt mit geschlossenen Augen leicht zurückgeneigt und zeigt einen vom Leiden ermatteten Gesichtsausdruck.
Die Szene gibt den Moment wieder, in dem der Legende nach die Heilige Irene die Wundpflege des Heiligen vornimmt, indem sie soeben einen Pfeil aus der rechten Achselseite des Gemarterten entfernt. Sie steht links der Zentralfigur, leicht vorgebeugt, den Blick aufmerksam auf die Wunde gerichtet. Gleich links dahinter, erhöht, ist eine weitere, mit einem Kopftuch bekleidete Dienerin in Halbfigur zu sehen, die ein Salbgefäß in Händen hält. Gesicht und Tuch sind leicht verschattet. Diese Frauengestalt ist kompositorisch bewusst höher gestellt, sodass sich über die Scheitellinien der Köpfe hinweg eine Diagonale ergibt. Diese leitet den Blick von links oben nach unten ins Zentrum der Darstellung. Die Diagonale durch den hellen Lichtfleck des abendlichen Wolkenhimmels mit Andeutung eines Bergzugs in der unteren Mitte des rechten Bildrandes ist zu Ende geführt. Dabei ist die kompositorische Gegenbewegung in der Schrägposition des Heiligen zu sehen.
Das Gemälde, in stark caravaggesker Hell-Dunkel-Manier vorgeführt, zeigt eine bewusst stark abgemilderte Farbigkeit. Dabei überwiegt das blass bräunliche Inkarnat in der Figur des Heiligen und in den Gesichtern der beiden Frauen. Der leichte, warme Braunton setzt sich in der Kleidung fort, ebenso im braungrauen Farbton des auf dem Steinsockel abgelegten Tuches. Die Beleuchtung der Szene folgt der diagonalen Richtung des Bildaufbaus von links oben, wobei interessanter Weise der hellste Lichteffekt im Kopftuch der Heiligen Irene zu sehen ist. Dadurch wird sie bedeutungsmäßig betont, während das großformatig hell aufleuchtende Zentrum der Heilige Sebastian selbst darstellt.
Allein schon diese kompositions- und farbanalytischen Betrachtungen zeigen den hohen Rang des Bildwerks. Es bedarf nur weniger Worte, um auch auf die Feinmalerei, die Wirkung des Sfumato, oder die treffende Charakteristik der Figuren in Haltung und jeweiligem Gesichtsausdruck hinzuweisen.
Entgegen einer Mehrzahl von Gemälden des Meisters, in denen er die Grauenhaftigkeit und das Entsetzliche der Märtyrerszenen ins Drastische gesteigert hat, wird hier gerade bei dem jugendlichen Sebastian auf eine solche extreme Ausdrucksweise bewusst verzichtet. Auch hat der Maler sich auf eine einzige - blutlose - Pfeilwunde beschränkt, ganz im Sinne der italienischen Auffassung und entgegen älteren, vor allem nordischen Bildtraditionen.
Bekanntlich hat sich Ribera dem Sebastians-Thema mehrfach gewidmet. Nahezu darstellungsgleich ist die Version, die sich im Museo de Bellas Artes in Valencia befindet, mit hier nur den Künstlerinitialen "JR" monogrammiert, während das vorliegen-de Gemälde den vollen Namenszug und die ein Jahr frühere Datierung aufweist. Daneben sind auch Werkstattfassungen des Bildes bekannt, wie etwa in der Pinakothek von San Marino und im Museo de Bellas Artes dell'Habana in Cuba. (N. Spinosa, Ribera. La ombra completa, Madrid, 2008, S. 501, n. C.12).
Bereits 1621 hat Ribera sich dem Sebastians-Thema in einem Bild angenommen, das sich in Bilbao befindet, ikonografisch, im Bildaufbau und stilistisch jedoch abweichend. Dort ist der herbe, herausfordernde naturalistische Stil noch starkes Bildelement.
Das vorliegende Werk ist - wie Nicola Spinosa, der Autor des Werkverzeichnisses ausführt, 1636, also nahezu gleichzeitig wie etwa die dramatische Darstellung von "Apoll und Marsyas" (Museo Di Capodimonte) oder die "Pietà" aus der Kartause von San Martino, beide 1637. Wie in diesen genannten Bildern, gelang es Ribera auch in unserem vorliegenden Bild in großartiger Weise, den Realismus der drastischen Darstellung mit der Würde des psychologischen Vortrags in Einklang zu bringen. Das Original oder die Wiederholungen dieser Bildversion waren auch Luca Giordano bekannt geworden, der kompositionelle Grundelemente wiederum für seine Werke übernommen hat.

Anmerkung:
Dem Gemälde ist eine gutachterliche Stellungnahme vom Autor des Werkverzeichnisses, Nicola Spinosa, beigegeben, ausgestellt Neapel 8. August 2013 mit folgendem Wortlaut: (...) "La composizione in esame è opera certa di Jusepe de Ribera, non solo per la presenza della firma di quest'ultimo, sicuramente autografa, e della data di esecuzione, il 1636, quanto anche per le sue altissime qualità pittoriche e di sontuosa resa visiva nella concreta e sapiente definizione delle forme e dei volumi attraverso lo scorrere delle luci e il gioco delle ombre." (...).
Die Stellungnahme bestätigt nicht nur das bislang unveröffentlichte Gemälde als in gutem Erhaltungszustand und die hohe Qualität und Leistung Riberas, sondern unterstreicht auch die Originalität und Urheberschaft des spanischen Meisters. Des Weiteren führt der Autor zahlreiche Vergleichswerke auf.

Literatur:
Vgl. Nicola Spinosa, Ribera. L'opera completa, Gruppo Mondadori, Electa Napoli, 2003. Vgl. hier Verz.-Nr. C21, m. Abb. S. 398 (Version in Valencia). (940521)


Jusepe de Ribera,
1588/ 91 Játiva, province of Valencia - 1652 Naples

SAINT SEBASTIAN TENDED BY SAINT IRENE (Original title: San Sebastiano curato da sant'Irene)

Oil on canvas. Relined.
203 x 155 cm.
Signed on the painted stone at the bottom right "Jusepe de Ribera español" and dated "F 1636".

Contrary to the majority of paintings by this Master, which boldly highlight the hideousness and cruelty of Martyrdom scenes, the artist here can be seen to be renouncing such extreme manners of expression, especially in portraying a youthful Sebastian. The artist depicts only one bloodless arrow wound, entirely in accordance with Italian concepts and by contrast to older, especially Nordic iconic traditions. As is generally known, Ribera approached the Sebastian topic a number of times. A version held at the Museo di Bellas Artes in Valencia which appears to be almost identical, is monogrammed with the artist's initials "JR", whereas the painting in hand carries the full name of the artist and a date one year earlier than that of the Valencia picture. In addition to this, versions by the workshop are also known such as a painting at the Pinakothek of San Marino and at the Museo de Bellas Artes dellÂ'Habana in Cuba (N. Spinosa, Ribera. La ombra completa, Madrid 2008, p. 501, n. C.12). Ribera had tackled the subject of Sebastian as early as 1621, for example in a painting held in Bilbao but whose iconography, structure and style differs from the present work. There, the harsh, provokingly naturalistic style is a dominant feature of the picture. As Nicola Spinosa, the author of the catalogue raisonné points out, the painting in this Lot was created in 1636, almost around the same time as for example the dramatic depiction of "Apollo and Marsyas" (Museo Di Capodimonte) or the "Pietà" at the Carthusian monastery of San Martino, which were both created in 1637. As with those paintings, Ribera can be seen to have been adept in being able to combine the harsh realism of the dramatic scene with a dignified psychological rendition. The original or copies of this version appear to have been known to the artist Luca Giordano, who also transferred basic com-positional elements to his works.

Notes:
An expert opinion by Nicola Spinosa, the author of the catalogue raisonné, dated 8 August 2013 is enclosed. The original report reads: (...) "La composizione in esame è opera certa di Jusepe de Ribera, non solo per la presenza della firma di quest'ultimo, sicuramente autografa, e della data di esecuzione, il 1636, quanto anche per le sue altissime qualità pittoriche e di sontuosa resa visiva nella concreta e sapiente definizione delle forme e dei volumi attraverso lo scorrere delle luci e il gioco delle ombre." (...).
It not only confirms the good condition and Ribera's high quality of craftsmanship and accomplishment of this hitherto unpublished painting, but also emphasizes the Spanish master's originality and authorship. Furthermore, the author quotes numerous works of comparison.

Literature:
Compare Nicola Spinosa, Ribera. L'opera completa, Gruppo Mondadori, Naples, 2003. Compare catalogue number C21, with an illustration on p. 398 (version in Valencia).

Dieses Objekt wurde mit dem Datenbestand des Art Loss Registers individuell abgeglichen und ist dort weder als gestohlen, noch als vermisst registriert.

Werke dieses Künstlers in unseren
Frühjahrs - Auktionen 2024, Donnerstag, 21. März 2024

Jusepe de Ribera,  genannt „lo Spagnoletto“,  1588/91 Xàtiva/ Valencia – 1652 Neapel

187 / Jusepe de Ribera,
genannt „lo Spagnoletto“,
1588/91 Xàtiva/ Valencia – 1652 Neapel

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188 / Jusepe de Ribera,
genannt „lo Spagnoletto“,
1588/91 Xàtiva/ Valencia – 1652 Neapel

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190 / Jusepe de Ribera,
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Jusepe de Ribera,  1588/91 Játiva/Valencia – 1652 Neapel, zug.

285 / Jusepe de Ribera,
1588/91 Játiva/Valencia – 1652 Neapel, zug.

Jusepe de Ribera,  1588/19 Xàtiva/ Valencia – 1652 Neapel,  Kreis des

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1588/19 Xàtiva/ Valencia – 1652 Neapel,
Kreis des

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