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Selten schöne Roentgen-Schatulle
Höhe: 11 cm.
Breite: 24,5 cm.
Tiefe: 17,5 cm.
Neuwied, zweite Hälfte 18. Jahrhundert.
Katalogpreis € 8.000 - 12.000
Katalogpreis€ 8.000 - 12.000
$ 8,960 - 13,440
£ 6,400 - 9,600
元 62,800 - 94,200
₽ 826,240 - 1,239,360
Über vergoldeten Eckkantfüßchen einschübige Basis, deren Schub durch einen Druckmechanismus auf der Oberkante des Korpus hinausschnellt und die durch ein vergoldetes Viertelprofil gerahmt wird. Scharnierdeckel mit eingelegter ormolugerahmter Intarsienarbeit zwei rurale Figuren beim Hühnerfüttern zeigend. Die lebendige, differenzierte Wirkung verdankt das Intarsienbild - hier vor typisch dunklem Grund - der Verwendung verschiedenster feinmaseriger Edelhölzer, wie Buchsbaum, Zitronenholz, ebonisierter Birne und anderer Obstholzsorten. Die Technik, nach radierter Vorlage, solche feinen Mosaik - Einlegearbeiten zu fertigen, erforderte naturgemäß einen hohen Standard an Können. Über eine Umzeichnung nach der Stichvorlage durch Paustechnik werden die passenden Furnierhölzer ausgesucht, die in ihrem Maserverlauf dem jeweiligen Gegenstand der Bild-Partien entsprechen. Sie werden auf Seidenpapier aufgeleimt, geschnitten und passend zusammengesetzt. Ein Mikro-Mosaik dieser feinen Ausführung weist der Pult-Schreibtisch des Kurfürsten Johann Philipp von Walderdorff auf (Huth, Tafel 75 sowie Greber, S. 101, Abb. 182). Die Vorlagen dieser Roentgen-Intarsienmalereien gehen, wie Hans Huth (s. u.) festgestellt hat, auf Vorlagen aus Bilderfindungen des holländischen Malers Nicolas Berchem (1620-1683) zurück, die von Johann Georg Hertel gestochen wurden, auf diese Weise Verbreitung fanden und wie hier bei Roentgen, so auch in Meißen und anderen höfischen Manufakturen aufgenommen wurden. Werke der Roentgen-Manufaktur stehen heute in ganz Europa und Übersee in bedeutenden Sammlungen, zum Teil in Museen und öffentlichen Sammlungen aber auch in Privatbesitz. Sie zählen zu den Kostbarkeiten des Kunstgewerbes. Ein Schlüssel vorhanden, Boden minimal rissig.
Anmerkung:
Es gibt einige besonders bekannte Stücke solcher Objekte wie Goethes Rollschreibtisch für die Frau von Stein, befindlich im Katharinenpalast, Sankt Petersburg sowie jenen Schreibtisch, an dem Napoleon und Präsident Jefferson den Vertrag über den Ankauf eines südlichen Teils der USA unterschrieben haben. Sammler dieser Stücke waren: Johann Wolfgang und Johann Caspar von Goethe, Kurfürst und Erzbischof Johann Philipp von Walderdorff; Kurfürst von Mainz; Friedrich Wilhelm II. Unter den namentlich bekannten Sammlungen solcher Objekte können genannt werden: Musée des Arts Decoratives, Paris; Metropolitan Museum New York; Bayerisches Nationalmuseum, München; Louvre, Paris; Eremitage, Sankt Petersburg; Samuel H. Kress Collection, London; Wallace Collection, London; Schloß Wörlitz; Schloß Charlottenburg; Victoria & Albert Museum, London , Sammlung Niarchos u. v. a.
Literatur:
Vgl. Josef Maria Greber, Abraham und David Roentgen, Möbel für Europa, Bd. 1, Starnberg 1980, S. 79.
Vgl. Dietrich Fabian, Abraham und David Roentgen – Das noch aufgefundene Gesamtwerk ihrer Möbel- und Uhrenkunst in Verbindung mit der Uhrmacherfamilie Kinzing in Neuwied. Leben und Werk. Verzeichnis der Werke, Quellen, Bad Neustadt/Saale 1996.
Vgl. Dietrich Fabian, Abraham und David Roentgen. Von der Schreinerwerkstatt zu Kunstmöbel-Manufaktur, Bad Neustadt 1992.
Vgl. Dietrich Fabian, Goethes Rollschreibtisch für Frau von Stein, Bad Neustadt 1978.
Vgl. Otto von Falke, Das Roentgenbureau im Kunstgewerbemuseum, Berlin 1911.
Vgl. Josef Maria Greber, David Roentgen, der Königliche Kabinettmacher aus Neuwied, Neuwied 1948.
Vgl. Josef Maria Greber, Das Zylinderbureau der Frau von Stein, nach einem Entwurf Goethes ausgeführt, Wien 1964.
Vgl. Georg Himmelheber, The craftmanship of David Roentgen, in: The Connoisseur, September 1967.
Vgl. Hans Huth, Abraham und David Roentgen und ihre Neuwieder Möbelwerkstatt, Berlin 1928. (1391171) (13)
Rare, beautiful Roentgen box
Height: 11 cm.
Width: 24.5 cm.
Depth: 17.5 cm.
Neuwied, second half of the 18th century.
The lively, differentiated appearance of the inlaid image – here set against a typically dark background – owes the use of a wide variety of fine grain woods, such as boxwood, lemon wood, ebonized pear wood and other types of fruit wood.
Dieses Objekt wurde mit dem Datenbestand des Art Loss Registers individuell abgeglichen und ist dort weder als gestohlen, noch als vermisst registriert.
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