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Talavera-Topf aus dem Kloster Yuste für Rosskastanien-Rinde

Keramik, gedreht, glasiert, mit Muffelfarben bemalt. Schauseitig abgeflacht. Über abgesetztem, unglasiertem Standring leicht ovoider Korpus mit eingeschnürter Mündung und ausgestellter Lippe. Cremeweiße craquelierte Glasur mit dunkelgelber, blauer und kaffeebrauner Malerei. Schauseitiges Portrait eines Mannes mittleren Alters mit Hut, Rückseitig das feine Wappen des Hieronymiten Klosters Yuste in Spanien. Darüber die Bezeichnung „FR. POR. FRANCISCO E LVNIBRALES“, darunter in großen Lettern „CORTEX HIPOCASTINI“. Glasurabrieb.

Anmerkung:
Das Kloster Yuste (San Jerónimo de Yuste) liegt in der Extremadura und bot Kaiser Karl V. sein letztes Refugium, bis er im September 1558 verschied. Die von dünnen Zweigen des wilden Kastanienbaums entnommene, fein pulverisierte Rinde (Cortex Hippocastani) ist bitter zusammenziehend und der Eichen- und Weidenrinde in der Wirkung sehr ähnlich. Zur Zeit der Kontinentalsperre wurde sie innerlich gegen Wechselfieber statt der damals so teuren Chinarinde genommen, indem man zwei Lot mit einem Pfund Wasser bis auf ein Drittel einkochte. (850083)