1985
Seltenes Glücksröhrken der Maurer

Zinn. Nach oben erweiterter Becher mit zwei Profilreifen, auf hohem, glockenförmigem Fuß mit nach innen gesetztem Boden, der Fuß verschlossen mit einer durchbrochenen Platte, im Hohlraum zwei Würfel aus Bein. Außen flacher, in der Mitte gestufter Deckel, Bandhenkel mit Scharnier und einer Kugel als Daumenrast. Auf dem Deckel der Name des Stifters JVERGEN STIEGER, am oberen Rand DEM AMTE DER MAVRER VEREHRT, auf der Vorderseite Wappen der Maurer mit Werkzeugen und der Jahreszahl 1730, flankiert von zwei Zweigen. Auf dem Henkel das Meisterzeichen, die Initialen des Zinngießers C W und das Stadtzeichen R. Der Zinngießer C. W., der bei Hintze nicht aufgeführt ist, war in Rastenburg, Riesenburg oder Rössel tätig: „Wahrscheinlich war in allen drei Städten für Kannenzinn die Initiale R als Stadtzeichen vorgeschrieben.“
Für das Alter gut erhalten; altersübliche Gebrauchssp., am Scharnier und auf der Deckelinnenseite rest.

Literatur:
Erwin Hintze, Die deutschen Zinngießer, Bd. 3, Leipzig 1923, Nr. 1868, 1869. (10418439) (13)