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Scipione Ramenghi,
1490 Bagnacavallo – um 1565 Bologna

Beigegeben eine Expertise von Michele Danieli, Bologna, 12. April 2021.

Die vier Figuren – Maria mit dem Kind, Josef und der Johannesknabe – erscheinen hier dicht gedrängt, was nur einen kleinen Ausblick rechts oben in die Landschaft erlaubt. Gleichzeitig ist dies aber auch ein Merkmal des Manierismus. Dass Maria in diesem Andachtsbild für den Gläubigen besonders thematisiert werden sollte, zeigt der auf Maria weisende Finger des kleinen Johannes, der den Betrachter dabei auffordernd anblickt. Das Kind steht auf einer Brüstung, hat sich eng an die Mutter geschmiegt und blickt, wie Maria selbst, dem Betrachter entgegen.
Die Nachfolge der römischen Schule Raffaels aber auch der Einfluss der gleichzeitigen Bologneser Malerei mit dem jungen Annibale Carracci (1560-1609) ist durchaus erkennbar. Die Händescheidung bei Werken der Bologneser Malerfamilie Ramenghi mit Bartolomeo (1484-1542), Giovanni Battista (1521-1601) und Scipione hat sich in der Vergangenheit stets schwierig gezeigt. So wurde das vorliegende Gemälde 1948 im Wiener Dorotheum Giovanni Battista Ramenghi zugeschrieben. Michele Danieli hat diese Zuschreibung nun berichtigt und mit Verweis auf Vergleichswerke nun als Autor des Bildes in seiner Expertise Scipione zugewiesen. A. R.


Provenienz:
Dorotheum Wien, 1948 (Klebezettel verso).

Literatur:
Domenico Vaccolini, Biografia di Bartolomeo Ramenghi e di altri pittori di quella famiglia, Imola 1841.
Ciro Massaroli, Bartolomeo Ramenghi Pittore e sua famiglia, memoria generalogica, in: Giornale Araldico Generalogico Dipomantice Italiano, XXVII 1900. (1271645) (11)

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