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Satz von sieben Schnitzreliefs zum Thema der Vita des Heiligen Johannes des Täufers - aus alter, bedeutender Sammlung

Die sieben hochformatigen Boiseriereliefs durchwegs im Hochrelief geschnitzt, mit Hintergrundwiedergabe im Flachrelief - aus der Sammlung des bekannten Kunstkenners, Autors und Kunstsammlers Henry-René d'Allemagne, 1948 veröffentlicht, beschrieben und ganzseitig abgebildet im Katalogwerk der Sammlung "la maison d'un vieux collectionneur, présentée par M. Guillaume Janneau, ancient administrateur général du mobilier national". Wie die ganzseitige Abbildung im damaligen Katalog zeigt, waren die sieben Tafeln oberhalb einer Sockelboiserie nebeneinander in Bogenrahmungen gruppiert. Die neutestamentarische Legende des Johannes des Täufers ist in den einzelnen Szenen vorgeführt, wobei die meisten der Szenen im Hochrelief nahezu freiplastisch auch Architektur wiedergeben, wie Burganlage, Rundbogenportal oder Einblick in Innenräume, überdacht mit Dachpfannendächern und Türmen. Nach Auskunft des französisch verfassten Katalogtexts entstammen die dekorativen Schnitzereien einem Klosterchor einer deutsch-italienischen Kirche, was auch der Stil der Schnitzerei bestätigt, der wohl nach Norditalien/ Südtirol führt. Ob der Satz der sieben Reliefs den vollständigen Zyklus zeigt, lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen, jedenfalls sind die markantesten Begebenheiten der Lebensgeschichte wiedergegeben. Als erstes der Folge zeigt ein Relief einen Verkündigungsengel, der dem Heiligen Zacharias die Ankunft seines Sohnes ansagt. Zacharias in halblangem Mantel unter einem Torbogen stehend, der Engel links daneben. Die Geburt des Johannes wird in einem Innenraum mit Bettbaldachin gezeigt, es folgen die Szenen der Begegnung von Maria und Elisabeth, der Tätigkeit des Täufers in der Wüste zwischen Bäumen, dem sich auch Herrscherfiguren unterwerfen. Die letzten beiden Szenen thematisieren die Enthauptung des Heiligen durch einen Henker in Kleidung eines Landsknechtes mit Schwert, der das Haupt des Johannes auf die Schüssel legt, das Salome entgegennimmt. Die letzte Szene zeigt den Innenraum der Festgesellschaft mit König Herodes am Tisch ihm zur Seite Marianne sowie Judith, die das Haupt des Johannes präsentiert, im Hintergrund Fanfarenbläser. Die Relieftafeln in Nussholz geschnitzt, gefasst und bemalt, der Firmamenthintergrund auf der Grundfläche aufgetragen, mit landschaftlichen Fortsetzungen der Schnitzelemente ins Malerische fortgesetzt. Eine der Tafeln zeigt am Oberrand ein vorkragendes Gebälk des Innenraums. Einige der Tafeln rechteckig geschlossen, drei mit rundbogigem Abschluss. Verso zum Teil durch Leimung gesichert, mit Resten alter Bemalung.

Literatur:
Der Katalog "la maison d'un vieux collectionneur, présentée par M. Guillaume Janneau, ancient administrateur général du mobilier national", erschienen bei Librairie Gründ, 1948. Katalogtext mit Überschriftung Galerie Renaissance, S. 88 ff. Katalogtext in Fotokopie beigegeben. (892431)

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