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Max Liebermann,
1847 Berlin - 1935 ebenda

In abstrakter Bildwirkung ausgeführte Ölstudie zu dem großen, Jahre später ausgeführten Gemälde des gleichen Themas (88,8 x 209 cm), das sich im niedersächsischen Landesmuseum in Hannover befindet. Im großformatigen, späteren Bild sind hier acht Landarbeiter in einer Reihe nebeneinander gezeigt, die auf weitem, grünem Ackerfeld beschäftigt sind, den Boden aufzuhacken, um Unkraut zu jäten. Einige der Arbeiter stehend und leicht gebückt, eine Frau am Boden kniend wiedergegeben. Die Komposition der Aneinanderreihung von Figuren folgt einer Wellenlinie des Ackerbodens, die unterschiedliche Kopfhöhe bewirkt eine Rhythmisierung auch dadurch, dass die Mittelgruppe näher aneinandergerückt, die links ste-henden, ersten beiden Figuren in größerem Abstand und die am rechten Bildrand arbeitende Figur weitgehend isoliert wiedergegeben ist, was im Bild insgesamt eine Spannung erzeugt, die hier in der Skizze bereits angelegt ist und der Spontanität im später ausgeführten Werk keineswegs nachsteht. Das lange im Privatbesitz befindliche Gemälde konnte in früheren Ausstellungen noch nicht gezeigt werden. Prof. Dr. Matthias Eberle, Leiter des Max Liebermann-Archivs, Verfasser des Werkverzeichnisses der Gemälde hat zur Einordnung des vorliegenden Bildes ausführlich Stellung genommen und frühere Angaben berichtigt. Die nahezu bildmäßige Wirkung der gut ausgeführten Farbskizze besticht auch durch den Kontrast von hellen, nahezu weiß leuchtenden Lichtreflexen in den Kleidern, vor allem in den Hemden und Blusen der Arbeiter und Arbeiterinnen, wobei ein gekonnter Höhepunkt in der farbigen Vorstellung ein roter Farbfleck am Halstuch einer Arbeiterin mit Schürze bildet, die leicht von der Mitte nach rechts gerückt aufrecht steht. Der Hintergrund des Ackerfeldes zieht bis zum Horizont, darüber ein in breiten Pinselstrichen angedeuteter Wolkenhimmel. Die tonige Farbigkeit insgesamt ist typisch für das Frühwerk des Meisters.

Provenienz:
Giovanni Züst, Rancate/ Tessin, Schweizer Privatbesitz.

Literatur:
Kunstverein Hamburg (Hrsg.), Max Liebermann, Gemälde, Aquarelle, Grafik, 1954, Nr. 139 (beigelegtes Zusatzblatt).
Kunsthalle Bremen (Hrsg.) Max Liebermann, 1954, Nr. 3. Städtische Kunsthalle Recklinghausen (Hrsg.) Verkannte Kunst, 1957. Werkverzeichnisnr. 73/ 8a (Nachtrag).

Ausstellung:
Das Gemälde wurde ausgestellt: Kunstverein Hamburg, Max Liebermann, Gemälde, Aquarelle, Grafik, 10.4. - 23.5.1954. Nr. 139.
Kunsthalle Bremen, Max Liebermann, August - September 1954, Nr. 3.
Städtische Kunsthalle Recklinghausen, Verkannte Kunst, 16.6. - 31.7.1957.

Expertise:
Dem Gemälde ist die Echtheitsbestätigung und Beschreibung des Max Liebermann-Archivs beigegeben, ausgestellt Berlin, 23.11.1998. Biografischer Bericht über die ersten Eindrücke des Künstlers beim Entste-hen der Bildidee. Ferner ist ein umfangreicher Briefwechsel zwischen dem vormaligen Besitzer und der niedersächsischen Landesgalerie Hannover, 1954 sowie der Kunsthalle Bremen, 1954, den Ruhrfestspielen Recklinghausen 1957 sowie den Museen der Stadt Recklinghausen, Städtische Kunsthalle, August 1957 beigegeben. Sämtliche Korrespondenz im Zusammenhang mit der jeweiligen Ausstellung des Bildes in den genannten Institutionen, mit entsprechenden Dankesschreiben an den Vorbesitzer. (892483)


Max Liebermann,
1847 Berlin - 1935 ibidem
LABOURER IN ROOT FIELD
Oil on canvas. Relined.
22 x 39.5 cm.
Signed and dated (18)'73" on the bottom right.

Expertise:
a certificate of authenticity by the Max Liebermann Archive, issue date 23.11.1998 (Berlin) is enclosed with the painting.

Dieses Objekt wurde mit dem Datenbestand des Art Loss Registers individuell abgeglichen und ist dort weder als gestohlen, noch als vermisst registriert.