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Detailabbildung: Matteo Pellizzone, Ende 15. - Anfang 16. Jahrhundert

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Matteo Pellizzone, Ende 15. - Anfang 16. Jahrhundert
Detailabbildung: Matteo Pellizzone, Ende 15. - Anfang 16. Jahrhundert
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129
Matteo Pellizzone,
Ende 15. - Anfang 16. Jahrhundert

genannt Matteo Lombardo oder Matteo da Milano
Tätig in Milano und Florenz.MARMORBÜSTE EINES FLORENTINISCHEN EDELMANNESHöhe: 56,5 cm.
Breite: 33,5 cm.
Um 1510/15.

Von jüngster Forschung an Pellizzone zugewiesen, in früherer Literatur hingegen mit Cesare Quaranta in Verbindung gebracht. Die genauen Daten des Bildhauers Matteo Pellizzone sind bislang nicht bekannt. Wahrscheinlich war er der Vater oder ein Verwandter des Andrea Pellizzone, der 1559 bis 1602 Figuren für den Mailänder Dom schuf, was auch den Beinamen des Künstlers "da Milano" erklärt. Bereits 1471 und 1475 tritt der Name "Matteo Lombardo" in den Quellen auf. Als eines der frühen Werke Matteos kann ein Hochrelief von 1502 gesehen werden, das jedoch noch einen früheren Stil aufweist. 1893 wurden Figuren an den Grabmälern der neapolitanischen Familie di Ponzetti aus dem Jahr 1509 als von der Hand des Meisters erkannt. Wiederum Werke des Meisters Quaranta wurden bald dem Bildhauer "da Milano" zugewiesen. Noch 1524 wird er in einem Schreiben genannt. Aus einem Dokument von 1518 geht hervor, dass unser "Mactheus de Mediolano dictus de Pelliczone marmorarius" in Neapel ansässig war.
Das vorliegende Werk eine Büste in weißem Carrara-Marmor mit kleinen Einsprengseln. Auf polychrom gefasstem, später teilvergoldetem Holzsockel. Die Schultern gerundet, mit einem Mantelumhang bedeckt, der links gebogte Falten ausbildet und dann in einem geglätteten Bogen über die Schulter zieht. Darunter ein Hemd oder Wams mit senkrechten Nähten. Der Kopf mit betont füllig jungem Gesicht leicht nach rechts gewandt, mit kleinem Kinngrübchen und geschlossenen, vollen Lippen sowie niedrigen Brauenbögen. Die Augen scheinen den Blick leicht nach oben zu richten, glatt, ohne Pupillenzeichnung. Das krauslockige Haar reiht sich unter dem Saum der Kappe kranzförmig um den Kopf, wobei über der Stirnmitte einige Locken betont hervortreten. Die Kappe mit nach oben sich weitendem Rand zeigt einen Aufschlag, der in der Frontansicht leicht flügelartig erscheint. Diese Art der Kopfbedeckung finden wir auch in Gemälden der Zeit, vor allem bei Handelsherren oder Edelleuten. Nicht auszuschließen ist, dass der Künstler hier die "Flügel"-Wirkung der Kappe bewusst gewählt hat, um eine Assoziation mit dem Typus des geflügelten Hermes, Gott des Handels, anzudeuten.
Die Büste ist zweifellos von hoher musealer Qualität. Von besonderem Interesse ist jedoch, dass es sich bei dem Portrait um eine Persönlichkeit aus profanem Lebensbereich handelt, wie etwa einem Edelmann oder Kaufmann. Sie entstammt einer bedeutenden Sammlung und wurde in der Vergangenheit zunächst bereits unterschiedlichen Bildhauern – vom Veneto bis in die Toskana – zugewiesen, wobei sich einige Merkmale auch beispielsweise bei dem florentiner Künstler Simone Bianco (1512 – 1553) finden lassen, der auch in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts in Venedig tätig war. Noch bei dem letzten Besitzerwechsel 2015 war die Autorschaft noch nicht eindeutig festgestellt. Nun jedoch, seit dem Forschungsbericht von Francesco Cagliotti (siehe Literatur), ist klärendes Licht in das Dunkel dieser Künstlerfrage gekommen.
Die Büste erweist sich stilistisch höchst übereinstimmend mit zwei weiteren, für den Bildhauer Matteo Pellizzone da Milano gesicherten Büsten. Zum einen die Büste der "Teodorina Cybo Usodimare" (geb. um 1455 Napoli – 1508 Rom), um 1505/09, ehemals Villa Albani Torlonia in Rom, die sich im Bode-Museum, Staatliche Museen zu Berlin, befindet. Weiterhin das Büstenportrait des Mailänder Goldschmieds "Giampetro Crivelli" (1463 - 1552), um 1510, im Museo e Gallerie Nazionali die Capodimonte in Neapel, Inventarnummer "(2004) OA8576" – hier ist die Behandlung der Kleidung mit geglättetem Kragenband fast identisch.
Die Büste von hochrangiger Provenienz. Wie die historischen Fotoaufnahmen zeigen, war die Büste in den höchst anspruchsvollen, der Renaissance gewidmeten Ausstellungsräumen der berühmten Sammlung "Bardini", zusammen mit weiteren bedeutenden Werke der Renaissance (siehe Abbildung). Demgemäß bereits weit vor 1918 nachweisbar in der Sammlung "Bardini"– (Stefano Bardini 1836 – 1922, bedeutender Florentiner Experte und Sammler).
AR.

Provenienz:
Sammlung Bardini, Florenz, vor 1918.
American Art Association, Anderson Galleries, New York, Lot 406 (Dort als "Florentine School, Fifteenth Century" bezeichnet, mit Tafelabbildung im Katalog), April 1918.
Piero Tozzi, New York, 1960.
Sotheby´s London, 09. Dezember 1973, Lot 72.
Sotheby´s New York, 29. Januar 2015, N09307 (damals noch ohne genauere Künstlerkennung und den neueren, jetzt vorliegenden Forschungsergebnissen).

Katalogpreis € 80.000 - 90.000 Katalogpreis€ 80.000 - 90.000  $ 86,400 - 97,200
£ 72,000 - 81,000
元 625,600 - 703,800
₽ 7,959,200 - 8,954,100

Ausstellung:
The Museum of Fine Arts, Houston, "The Lively Arts of the Renaissance", 1960, Katalognummer 100, Leihgabe Piero Tozzi.

Literatur:
"The Beautiful art treasures and antiquities. The property of Signor Stefano Bardini", Catalogue of the sale, New York 1918, American Art Galleries Association.
F. Scalia, Stefano Bardini antiquario e collezionista, in: Il Museo Bardini a Firenze, a cura di F. Scalia, C. De Benedictis, Milano-Padova 1984, S. 5 - 94.
Francesco Gaglioti, Nuove aggiunte al corpus "di Cesare Quaranta" e il problema di Matteo Pellizzone da Milano (Matteo Lombardo), in: Santa Severina incontra. – Storia Archeologia Arte e Architettura. Atti del ciclo di conferenze su nuovi studi e ricerche per la cittá e il territorio, febbraio 2014 – aprile 2015. A cura di Marilisa Morrone. Commune di Santa Severina, Editione Corab, 2015. S. 107 - 129.
"Sulla tomba odierna die papa Eugenio IV, giá appartenuta a Francisco des Prats, "cardinale di León", e su suo autore principale, Matteo Pellizzone da Milano", in: Studi in onore die Stefano Tumidei, a cura di Andrea Bacchi e Luca M. Barbero, Fondazione Cini-Zeri, Venezia-Bologna 2016, S. 62 - 79. (1120054) (11)


Matteo Pellizzone,
also known as Matteo Lombardo or Matteo da Milano,
active in Milan and Florence end of the 15th - early 16th century

MARBLE BUST OF A FLORENTINE NOBLEMAN

Height: 56.5 cm.
Width: 33.5 cm.
ca. 1510/15.

Most recent research has attributed this bust to Pellizzone, whereas it had previously been associated with Cesare Quaranta. The style of the bust is corresponding with two other busts definitely by the hand of Matteo Pellizzone da Milano. One of which is a bust of Teodorina Cybo Usodimare (born ca. 1455 Naples – 1508 Rome), created ca. 1505/09, formerly held at the Villa Albani Torlonia in Rome, today held at the Bode-Museum, Staatliche Museen zu Berlin. The other a portrait bust of the Milanese goldsmith Giampetro Crivelli (1463 - 1552), ca. 1510, held at the Museo e Gallerie Nazionali di Capodimonte in Naples, inventory number "(2004) OA8576".

Provenance:
Bardini collection, Florence, before 1918.
American Art Association, Anderson Galleries, New York, lot 406 (there described as "Florentine School, Fifteenth Century", illustrated in catalogue, April 1918.
Piero Tozzi, New York, 1960.
Sotheby's London, 9 December 1973, lot 72.
Sotheby's New York, 29 January 2015, N09307 (without more precise artist's identification and the more recent research findings now on hand).

Exhibition:
The Museum of Fine Arts, Houston, The Lively Arts of the Renaissance, 1960, catalogue number 100, on loan from Piero Tozzi.

Literature:
The beautiful art treasures and antiquities. The property of Signor Stefano Bardini, Catalogue of the sale, New York 1918, American Art Galleries Association.
F. Scalia, "Stefano Bardini antiquario e collezionista", in: Il Museo Bardini a Firenze, a cura di F. Scalia, C. De Benedictis, Milano-Padova 1984, pp. 5 - 94.
F. Gaglioti, "Nuove aggiunte al corpus 'di Cesare Quaranta' e il problema di Matteo Pellizzone da Milano (Matteo Lombardo)", in: Santa Severina incontra. – Storia Archeologia Arte e Architettura. Atti del ciclo di conferenze su nuovi studi e ricerche per la cittá e il territorio, February 2014 – April 2015.
A cura di Marilisa Morrone. Commune di Santa Severina, Editione Corab, 2015, pp. 107 - 129.
A. Bacchi, L. M. Barbero, "Sulla tomba odierna di papa Eugenio IV, giá appartenuta a Francisco des Prats, 'cardinale di León", e su suo autore principale, Matteo Pellizzone da Milano", in: Studi in onore di Stefano Tumidei, Fondazione Cini-Zeri, Venice-Bologna 2016, pp. 62 - 79.

Dieses Objekt wurde mit dem Datenbestand des Art Loss Registers individuell abgeglichen und ist dort weder als gestohlen, noch als vermisst registriert.

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