Auktion Gemälde 16. - 18. Jahrhundert

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Detailabbildung: Martino di Bartolomeo di Biago, 1389 Siena - 1434/35

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Martino di Bartolomeo di Biago, 1389 Siena - 1434/35
Detailabbildung: Martino di Bartolomeo di Biago, 1389 Siena - 1434/35
Detailabbildung: Martino di Bartolomeo di Biago, 1389 Siena - 1434/35
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Detailabbildung: Martino di Bartolomeo di Biago, 1389 Siena - 1434/35

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Martino di Bartolomeo di Biago,
1389 Siena - 1434/35

HEILIGE MARIA MAGDALENA UND JOHANNES EVANGELIST Tempera auf Leinen, auf Holz.
155,5 x 91 cm.

Katalogpreis € 200.000 - 300.000 Katalogpreis€ 200.000 - 300.000  $ 216,000 - 324,000
£ 180,000 - 270,000
元 1,564,000 - 2,346,000
₽ 19,898,000 - 29,847,000

Expertise von Dr. Gabriele Fattorini.

Das Gemälde war zweifelsohne Teil einer größeren Bildkomposition, wahrscheinlich handelt es sich um die Seitenteile einer Lünette, die - symmetrisch - weitere zwei Heiligendarstellungen auf der Gegenseite besaß. Das Werk ist bestens erhalten, sodass Farbgebung und Komposition gut zu beurteilen sind. Die seltene Arbeitsweise auf Leinwand, die später auf Holz befestigt wurde, gaben dem Künstler die Möglichkeit, einen Freskoeffekt zu erzeugen. Das Ölgefäß neben der blonden Frauengestalt bestätigt, dass es sich hier um Maria Magdalena und bei dem jungen Mann mit dem Buch und der Feder wahrscheinlich um den Evangelisten Johannes handelt.
Es gibt von unserem Werk nur zwei Reproduktionen aus der Vergangenheit, eine in der Fotothek des Kunsthistorischen Instituts in Florenz (Nr. 541519) und in der Fotothek in Zeri (Nr. 7434). Das Gemälde ist innerhalb des Gesamtwerks von Martino di Bartolomeo, einem der wichtigsten toskanischen Maler der letzten Dekade des 14. und des ersten Viertels des 15. Jahrhunderts, von größter Bedeutung; Martino di Bartolomeo war der Erschaffer wichtiger Werke in Pisa, Lucca und Siena (seiner Heimatstadt), wo er im Laufe der zweiten Dekade des 15. Jahrhunderts zum ernstzunehmenden Konkurrenten von Taddeo di Bartolo (1362-1422) wurde. Außerdem war er einer der Protagonisten der sienesischen Malerei mit ihrer tiefen Verwurzelung in der Tradition des Trecento und ihrer engen Bindung an die florentinische Malerei. Hier sollte unbedingt auch Martino Di Bartolomeos Zusammenarbeit mit wichtigen Bildhauern aus Siena, wie Jacopo della Quercia (um 1372-1438) und Francesco di Valdambrino (gest. 1435), erwähnt werden, von denen er die Plastizität und Monumentalität für seine Arbeiten übernahm, was seinen Werken etwas vom Stil Spinello Aretinos verleiht.
Ganz deutlich erkennbar sind die Ähnlichkeiten zwischen dem vorliegenden Werk und den Freskos im Frauentrakt des Hospitals Santa Maria della Scala in Siena, besonders mit dem Heiligen Phillip der Trinità con Santi Filippo e Lorenzo und unserem Johannes. Gleich sind hier auch einige Beigaben wie die strahlenden Heiligenscheine und der Rahmen mit den halbrunden Bögen. Diese Elemente findet man auch auf anderen Freskos von Martino in Siena wieder, zum Beispiel in der Lünette der Madonna con Bambino e quattro santi (heute im Rektorat der Universität zu sehen), die einen ähnlichen Aufbau besitzt, wie sie wohl auch unser Werk einst hatte, nämlich mit vier Heiligenbildern (zwei stehende und zwei kniende Figuren), die sich symmetrisch in zwei Gruppen um die Madonna mit dem Kind scharen.
Auch stilistisch gehört dieses Lünettenfragment eindeutig in die Reifeperiode des Künstlers zwischen 1415 und 1430. Dieses recht weite Zeitfenster lässt sich nur schwer reduzieren, da es an sicheren chronologischen Anhaltspunkten fehlt und der Malstil des Künstlers sehr homogen war. Die Feierlichkeit und Gesetztheit der beiden Figuren geht sicherlich auf die Zusammenarbeit des Malers mit den wichtigsten Bildhauern Sienas zurück, besonders die bemalten Holzskulpturen, die Domenico di Niccolò Cori (um 136 -1450), im Laufe der dritten Dekade erschuf. Außerdem sollte darauf hingewiesen werden, dass unser Maler hier bewusst Bezug auf die Werke von Simone Martini (um 1284-1344) nimmt. Dies erkennt man sowohl am Gesicht der Magdalena, die an die Jungfrau Maria der Maestà im Palazzo Pubblico erinnert, als auch an Johannes mit dem offenen Buch, der mit dem San Luca im Getty Museum in Los Angeles große Ähnlichkeit aufweist und ebenfalls aus dem Palazzo Pubblico in Siena stammt. (1030512) (21)


Martino di Bartolomeo di Biago,
1389 Siena - 1434/35

SAINT MARY MAGDALENE AND SAINT JOHN THE EVANGELIST

Tempera on canvas, on panel.
155,5 x 91 cm.

Expert’s report by Dr Gabriele Fattorini enclosed.

The painting was doubtlessly part of a large design. It was probably a side panel of a lunette, comprising two further depictions of saints, arranged symmetrically on the opposite side. The work is very well preserved making it easy to appraise its colouration and composition. The rare painting technique on canvas, subsequently mounted on a wooden panel, gave the artist the opportunity to create the effect of a fresco. The oil vessel next to the blond female figure confirms her identity as Mary Magdalene and the young man with book and quill probably depicts Saint John the Evangelist. There are only two past photographic representations of our work: one at the photo library at the Institute of Art History in Florence (no. 541519) and the other at the Zeri photo library (no. 7434). Within the oeuvre of Martino di Bartolomeo, one of the most important Tuscan painters of the last decade of the 14th and first quarter of the 15th century, this painting is of great importance. Martino di Bartolomeo was the creator of many important works in Pisa, Lucca and his hometown Siena, where he became a serious rival of Taddeo di Bartolo during the second decade of the 15th century. Besides, he was one of the protagonists of Sienese painting deeply rooted in the tradition of the Trecento, with its close bond with Florentine painting. Martino di Bartolomeo’s collaboration with important Sienese sculptors, such as Jacopo della Quercia and Francesco di Valdambrino, should be mentioned at this point, as he applied their three-dimensionality and monumentality to his work. This gives his works a hint of Spinello Aretino’s style. The similarities between the present work and the frescoes of the female wing of the Santa Maria della Scala Hospital in Siena are obvious, especially between the Saint Philip of the Trinità con Santi Filippo e Lorenzo and our Saint John. Several details, such as the radiant haloes and the frame with the semicircular arches are identical too. These elements can also be found in other frescoes by Martino di Bartolomeo in Siena, such as the lunette of the Madonna col Bambino e quattro santi (today held at the president’s office at the university), which shows a similar composition to our painting’s assumed original composition: namely four depictions of saints (two standing and two kneeling), symmetrically gathered in two groups around the Virgin and Child. Stylistically, this lunette fragment also clearly belongs to the artist’s mature period, between 1415 and 1430. Unfortunately this relatively wide time frame is hard to narrow down further, as the artist’s painting style remained very uniform and there are no other reliable chronological references. The solemnity and gravity of the two figures certainly traces back to the artist's collaboration with the most important Sienese sculptors, especially the polychrome wooden sculptures that Domenico di Niccolò (also known as “dei cori”) created in the third decade of the 15th century. It should also be pointed out that our artist makes deliberate reference to works of Simone Martini. This is visible in the face of Mary Magdalene, which is reminiscent of the Mary of the Maestà at the Palazzo Pubblico and also Saint John with the opened book, which shows great similarity with the San Luca held at the Getty Museum in Los Angeles, and also originates from the Palazzo Pubblico in Siena.

Dieses Objekt wurde mit dem Datenbestand des Art Loss Registers individuell abgeglichen und ist dort weder als gestohlen, noch als vermisst registriert.

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