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Joos van Cleve,
um 1485 – um 1540, Kreis des

Auf einer Steinbank steht das durch ein leichtes Velum verhüllte Jesuskind, sanft die Brust seiner Mutter berührend, die ihn mit ihren schlanken Fingern eben berührt und ihm eine Blüte darreicht. Während ihr Blick dem Kind gewidmet ist, fasst dessen Blick den Betrachter ins Auge. Durch das Ehrentuch aus Goldbrokat hinterfangen, dessen Farbigkeit in der aufgeschnittenen Zitrusfrucht auf der Steinbank wiederholt wird, wird die Bedeutungsebene der Maria mit dem Kind getrennt von Josef, der hier als Gelehrter dargestellt hinter einem Lesepult steht und den Blick in eine Schrift oder aber auf das Kind gerichtet hat und somit zwei Lesarten des Bildes miteinander verbindet: Während er das Kind ansieht, sieht er auch schon in der Heiligen Schrift die Zukunft Jesu, dessen Heilsgeschehen auch schon im Granatapfelmotiv des Vorhangs, dem Kreuzanhänger Mariae und natürlich auch in der Zitrusfrucht zum Ausdruck kommt. Minimal rest.

Anmerkung:
Vorbild für diese herrliche intime Komposition ist eine Gruppe von Gemälden, die aus der Hand von Joos van Cleve und dessen Werkstatt überliefert sind. So ist vor allem das Gemälde in der National Gallery zu London (Inv.Nr. 2603) zu nennen, das nur um eine Nuance kleiner ist, als das hier angebotene Gemälde, verfügt jedoch über die einzigartige in Verkürzung dargestellte Hand Mariea, die jedoch auch bei allen bekannten Replika bereits fehlt.

Literatur:
Vgl. John Oliver Hand, Joos van Cleve. The early and mature paintings, Princeton University 1978, S.159-299, Nr. 33, Abb. 41.
Vgl. Ludwig Baldass, Joos van Cleve. Der Meister des Todes Maria, Wien 1925, S. 21, Nr. 32, Abb. 35. (1300931) (13)


Joos van Cleve,
ca. 1485 – ca. 1540, circle of
THE HOLY FAMILY Oil on panel. Parquetted.
50 x 37 cm.
In gilt frame.

Notes:
The model for this wonderfully intimate composition is a group of paintings that have survived by Joos van Cleve and his workshop. The painting held at the National Gallery in London (inv. no. 2603), which is only a little smaller than the painting on offer for sale here, has the unique foreshortened hand of the Virgin, which is however already missing from all known copies.

Literature:
cf. John Oliver Hand, Joos van Cleve. The early and mature paintings, Princeton University 1978, p. 159-299, no. 33, ill. 41.
cf. Ludwig Baldass, Joos van Cleve. Der Meister des Todes Maria, Vienna 1925, p. 21, no. 32, ill. 35.

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