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Gemälde Alte Meister Teil I
Donnerstag, 8. Dezember 2022
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142
Jacopo Tintoretto,
1518 Venedig – 1594 ebenda
Das letzte AbendmahlÖl auf Leinwand. Doubliert.
142 x 220 cm.
Ungerahmt.
Katalogpreis € 600.000 - 800.000
Katalogpreis€ 600.000 - 800.000
$ 630,000 - 840,000
£ 480,000 - 640,000
元 4,584,000 - 6,112,000
₽ 66,156,000 - 88,208,000
Das hier angebotene Werk des Tintoretto ist nicht nur ein kompositorisches Meisterwerk, sondern auch von höchstem Interesse, was die Arbeitsabläufe des großen venezianischen Malers angeht. So ist die vorliegende Leinwand der erste Entwurf für das große Gemälde Tintorettos (221 x 413 cm), welches sich heute in der Kirche San Trovaso am gleichnamigen Platz im Sestiere von Dorsoduro in Venedig befindet und bereits 1584 von Borghini erwähnt wurde: „Nelle cappella del Sacramento di detta chiesa vi sono due quadri, nell'uno quando Cristo lava i piedi agli apostoli, e nell'altro quando cena con quelli...“
Die in der Frühzeit Venedigs, im Jahr 1028, gegründete Kirche stützte in ihrer gotischen Form 1583 ein. Heute befindet sich gegenüber dem Eingang vom Rio de San Trovaso das letzte Abendmahl, das Tintoretto 1559 schuf und das Jacob Burckhardt als zum „gemeinsten Schmaus entwürdigt“ bezeichnete.
Es ist die wohl gewagteste Komposition des Themas aus seiner Hand mit schräg in den Raum gesetztem Tisch, umgekipptem Stuhl, gewagten Verkürzungen der in den Raum hineingreifende, wohl vom Wein nicht mehr ganz nüchterne Körper und effektreicher Beleuchtung. Um einen rechteckigen Tisch, auf dem Essen und Wein stehen, sind die zwölf Apostel angeordnet. Jesus, gekleidet in eine rosa-violette Tunika, hat soeben den Verrat durch einen von ihnen aufgedeckt. Die Apostel reagieren auf die Ankündigung und suchen untereinander nach einem Zeichen, das den Verräter zeigt (Mt 26,21; Mk 14,18; Lk 22,21; Joh 13,21). Johannes trägt die gleiche Tunika wie Christus und sitzt neben ihm, den Kopf müde auf den Tisch gestützt. Petrus wendet sich im Stehen an Jesus und erklärt ihm seine Treue. Judas ist vielleicht wohl rechts auf dem Gemälde dargestellt, auf einem Schemel sitzend, einen Teller in der Hand. Im Hintergrund, zwischen den Bögen, stehen zwei flüchtige Figuren, eine Frau und ein bärtiger Mann. Sie sind in lange Gewänder gekleidet und scheinen eine Sibylle und ein Prophet zu sein.
In unserer Vorstudie ist ihre Gewandung der Farbigkeit der restlichen Kleider angeglichen, sodass ihre Entrücktheit erst in der vergrößerten Fassung voranschreiten wird. Von der realen Welt des Betrachters, die durch die Offenbarung des Wortes Christi erhellt wird, gehen wir in eine Zeit ante gratiam über, die gerade durch die beiden Figuren verkörpert wird, die die Zukunft erwarten, die sie selbst prophezeit haben.
Der Pilaster links der Kapelle ist datiert MDLVI (1556), sodass sich auch für die Kapelle eine Weihung um diese Zeit, vielleicht 1560 bis 1565 ergibt, und somit auch einen Entstehungszeitpunkt für das Abendmahl in der Kirche und auch für unser Gemälde markiert, wobei das hier angebotene Gemälde – zumal eine Vorstudie – etwas früher enstanden sein wird.
Ausstellung:
Das hier angebotene Gemälde war ausgestellt in: El Greco e l'Italia. Metamorfosi di un genio, Casa de Carraresi, Treviso, April 2016.
Literatur:
Maria Letizia Paoletti, La prima redazione dell'Ultima Cena di San Trovaso di Jacopo Tintoretto, in: Arte Documento, 35, 2019, S. 52, Nr. 1.
Vgl. Michel Hochmann, La giovinezza del Tintoretto: qualche riflessione sullo stato della questione in: La Giovinezza di Tintoretto, hrsg. von Guillaume Cassegrain, Augusto Gentili, Michel Hochmann, Valentina Sapienza, Konferenzschrift, Venedig 2017, S. 3-17.
Vgl. Michael Matile, „Quadri laterali“ ovvero conseguenze di una collacazione ingrata. Sui dipinti di storie sacre nell'opera di Jacopo Tintoretto, in: Venezia Cinquecento, VI, 1996, Nr. 12.
Vgl. Raffaello Borghini, Il Riposo, Florenz 1584, Nachdruck Florenz 1730.
Vgl. Terisio Pignatti, Tintoretto, Mailand 1985, S. 102, Abb. 19.
Vgl. Rodolfo Pallucchini, Paola Rossi, Tintoretto. Le opere sacre e profane, Mailand 1982.
Vgl. Rodolfo Pallucchini, Inediti di Jacopo Tintoretto, in: Arte Veneta, XXIII, 1970.
Vgl. Rodolfo Pallucchini, La giovinezza del Tintoretto, Mailand 1950.
Vgl. Adriana Augusti Ruggeri, Jacopo Tintoretto. Portraits, Ausstellungskatalog, Gallerie dell‘Accademia, Venedig, 25. März-10. Juli 1994, Kunsthistorisches Museum Wien/ Gemäldegalerie, Wien, 31. Juli-30. Oktober 1994, Mailand 1994.
Vgl. Rosa Joyce Plesters, Lorenzo Lazzarini, I materiali e la tecnica dei Tintoretto della Scuola di San Rocco, in : Paola Rossi, Lionello Puppi, Jacopo Tintoretto nel quarto centenario della morte, Quaderni di Venezia arti, 3,1996, S. 275-280.
Anmerkung 1:
Druckgrafik: Nach dem letzten Abendmahl von Tintoretto exitiert ein Kupferstich von Aegidius Sadeler, der zum Beispiel im Museum Boijmans van Beuningen, Inv.Nr. L1977/3 verwahrt wird, siehe Vergleichsabb.
Anmerkung 2:
Eine Vorzeichung Tintorettos für einen der Apostel wird im Kupferstichmuseum Berlin verwahrt (Inv.nr. KDZ5084). (1341011) (3) (13)
Jacopo Tintoretto,
1518 Venice – 1594 ibid.
THE LAST SUPPER
Oil on canvas. Relined.
142 x 220 cm.
The painting by Tintoretto on offer for sale in this lot is not only a compositional masterpiece but is also of the greatest interest in terms of the working processes of the great Venetian painter. The present canvas is in fact the first sketch for the large painting by Tintoretto (221 x 413 cm), which is now in the church of San Trovaso in the eponymous campo in the Sestiere of Dorsoduro neighbourhood in Venice and was already mentioned by Borghini in 1584: “Nelle cappella del Sacramento di detta chiesa vi sono due quadri, nell’uno quando Cristo lava i piedi agli apostoli, e nell’altro quando cena con quelli...”. The Gothic church, founded in Venice’s early days in 1028, collapsed in 1583. Today, opposite the entrance to the Rio de San Trovaso, is The Last Supper, which Tintoretto created in 1559 and which Jacob Burckhardt described as degraded to the meanest feast. It is probably the artist’s most daring composition of the subject with a table placed at an angle in the room, an overturned chair, daring foreshortening of the bodies reaching into the room, which are no longer quite sober from the wine, and effective lighting. The 12 apostles are arranged around a rectangular table on which food and wine are laid out. Jesus, dressed in a pink and violet tunic, has just uncovered the betrayal of one of them. Responding to the announcement, the apostles search among themselves for a sign of the traitor (Matthew 26:21; Mark 14:18; Luke 22:21; John 13:21). Wearing the same tunic as Christ, John sits next to him, his head resting wearily on the table. Standing, Peter turns to Jesus and declares his loyalty to him. Judas is possibly depicted on the right of the painting, seated on a stool, and holding a plate. In the background, between the arches, are two cursory figures of a woman and a bearded man. They are dressed in long robes and appear to be a sibyl and a prophet. In our preliminary study, her robes match the colours of the rest of the clothes, so that her otherworldliness will only progress in the enlarged version. From the viewer’s real world, illuminated by the revelation of Christ’s word, we pass into a time ante gratiam, embodied precisely by the two characters awaiting the future they themselves predicted. The pilaster on the left of the chapel is dated MDLVI (1556), revealing a dedication of the chapel around the same time, perhaps 1560-1565, and thereby also giving a date of the creation of The Last Supper in the church and for the present painting, whereby the latter – especially as a preliminary study – would have been created a little earlier.
Provenance:
The painting on offer for sale here exhibited at: El Greco e l’Italia. Metamorfosi di un genio, Casa de Carraresi, Treviso, April 2016.
Literature:
Maria Letizia Paoletti, La prima redazione dell’Ultima Cena di San Trovaso di Jacopo Tintoretto, in: Arte Documento, 35, 2019, p. 52, no. 1.
Note 1:
Aegidius Sadeler created a copper engraving after Tintoretto’s The Last Supper, which is held, for example, in the Museum Boijmans van Beuningen, inv. no. L1977/3. See comparison illustration.
Note 2:
A preliminary sketch by Tintoretto for one of the apostles is held at the Kupferstichmuseum Berlin (inv. no. KDZ5084).
Dieses Objekt wurde mit dem Datenbestand des Art Loss Registers individuell abgeglichen und ist dort weder als gestohlen, noch als vermisst registriert.
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