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Jacob Carl Stauder,
1694 - 1756

Entsprechend dem Text des Alten Testamentes hat Dalila dem kräftigen Samson die Haare abgeschnitten und ihn damit seiner Kräfte beraubt. Die Szene zeigt den entkräfteten Samson, wie er von seinen Gegnern überwältigt wird, während er sich nach Dalila umblickt. Dalila ist auf einem Schlaflager wiedergegeben, zu ihren Füßen ein Hündchen sowie die am Boden liegende Schere mit den Haaren.

Anmerkung:
Das Gemälde von Stauder ist eine verkleinerte Wiederholung des im Kunsthistorischen Museum Wien befindlichen größerformatigen Bildes “Samson und Dalila” von Anton van Dyck, 1599 - 1641, das dieser 1628/30 für Wien gemalt hatte. Stauder hat dieses Gemälde zum Vorbild genommen, es jedoch in mehreren Partien abgeändert: So zeigt sich die Wiedergabe der Materialien inzwischen in einem spätbarocken Erscheinungsbild; auch das Hündchen im Bild ist verkleinert und in anderer Rasse wiedergegeben. Die Szene insgesamt maßstabsgemäß weniger breit angelegt, wodurch sich eine dramatisierte Verdichtung der Figuren ergibt.
Solche Motivübernahmen waren auch für bedeutende Maler der Barock-Zeit durchaus üblich und gehörten zu den Erfordernissen der Aufträge. In diesem Sinne ist das vorliegende Bild von nicht unerheblicher, kunsthistorischer Bedeutung. Vor diesem Hintergrund steht fest, dass das Bild in Wien gemalt wurde.

Literatur:
Thomas Onken, Jacob Carl Stauder: Ein Konstanzer Barockmaler, 1694 - 1756. Sigmaringen, 1972. (731481)

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