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Detailabbildung: Imposante, große Münchner Kommodenuhr vom Münchner Hof-Uhrmacher Johann Martin Arzt

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Imposante, große Münchner Kommodenuhr vom Münchner Hof-Uhrmacher Johann Martin Arzt
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1094
Imposante, große Münchner Kommodenuhr vom Münchner Hof-Uhrmacher Johann Martin Arzt

Höhe: 122 cm.
Breite: 70 cm.
Tiefe: 32 cm.
München, um 1730 und später.

Katalogpreis € 4.500 - 5.000 Katalogpreis€ 4.500 - 5.000  $ 4,860 - 5,400
£ 4,050 - 4,500
元 35,190 - 39,100
₽ 447,705 - 497,450

WERK
Spindeluhrwerk mit Kuhschwanzpendel, Viertel- und Stundenschlag auf zwei Glocken, Schlossscheibenschlagwerk mit Hämmern auf Glocke. Das zentrale Werk in Eisen, seitlich angefügte Messingwerkböcke, die die beiden Glockenschlagfunktionen bedienen. Das Werk ist nur noch in Bezug auf Gang und Glockenschlag funktionsfähig, der teilweise veränderte und ergänzte Werkkasten lässt erkennen, dass die Uhr ursprünglich mit mehreren Komplikationen wie Monatsangabe, Mondphasen etc. ausgestattet war. Diese Mechanismen sind nicht mehr erhalten. Im Gehäusekasten und in den Zwischenböden sind die Lochaussparungen für die beweglichen Mechanismusführungen jedoch noch sichtbar.

GEHÄUSE
Barocker, zweiteiliger Aufbau in Holz, dekorativ geschnitzt, partiell in Marmorierung gefasst und vergoldet. Fassungsmalerei und Vergoldung altersbedingt berieben oder mit kleinen Abblätterungsschäden. Der Unterbau ein hochrechteckiger Kasten mit abgeschrägten Ecken über kräftigem, in Kehle gearbeitetem Profil, auf großen, gequetschten Kugelfüßen. Die rechteckige Fronttüre verglast, darunter ein Schubkasten zum Einlegen von Schlüssel etc., mit reicher, barocker, vergoldeter Schnitzerei. Das vorkragende, verkröpfte Gesims getragen an den abgeschrägten Frontecken von zwei jugendlichen, männlichen Karyatiden, jeweils mit hoher Federkrone, der Unterleib zieht in eine vorgewölbte Hermenlisene ein, oben und unten in Volute eindrehend, beschnitzt mit Hängeblüten und Akanthusblättern. An der hinteren Seitenkante wird das Gebälk durch jeweils kräftige, in sich gedrehte, marmorierte Säulen getragen, mit vergoldeten Basen und Kapitellen. Über dem Kranzgesims ein rechteckiger, hoher Auszug, ebenfalls mit abgeschrägten Ecken, an denen große Voluten anliegen, mit aufrollenden Akanthusblättern. Die Front des Auszugs mit entsprechender, barocker, vergoldeter Schnitzdekoration in bandwerkartig verschlungenem Stil der Régence, mit einer größeren, querliegenden und einer darüberstehenden, runden Öffnung - ehemals für Monats- und Mondphase. Über dem schmaleren Abdeckgesims ein nach oben sich verjüngender Sockel mit vollplastisch geschnitzter Cäsarenbüste in Toga und Lorbeerkranz, vergoldet. Hier ist besonders auf die Schnitzqualität hinzuweisen, die mit Sicherheit die Leistung einer Münchner Hofbildhauerwerkstatt ist. Dies wird insbesondere an den ehemals versilberten, jetzt zu Schwarz oxidierten Körpern der Karyatidenjünglinge sichtbar, wie auch an dem hervorragend plastisch ausgearbeiteten und charaktervollen Kopf der Cäsarenbüste. Dies wird ebenfalls deutlich, wenn zum Vergleich die nahezu gleich große Uhr von Johann Martin Arzt im Bayerischen Nationalmuseum herangezogen wird, die dort jedoch mit zugehörigem Konsoltisch und reicherer Dekoration gefertig wurde, mit vier anstatt der hier nur zwei Karyatiden, die dort als Allegorien der vier Erdteile fungieren. Die Uhr nahezu gleichen Aufbaus im Bayerischen Nationalmuseum München, in opulenterer Ausführung, kam einst aus dem Besitz des Museumsdirektors Basserman-Jordan und wurde besprochen sowie abgebildet in seinem Werk über die Geschichte der Räderuhr (s. u.).

ZIFFERBLATT
Unter der hochrechteckigen Fronttüre Zifferblatt in Kupfer, auf vergoldeter Platine, die reich mit Silber-Reliefdekorationen appliziert ist. Der Zifferblattring mit gravierter römischer Stunden- und arabischer Minutenangabe, am Unterrand die Uhrmachersignatur „Joh. Martin Arz München“. Unter der römischen „6“ kleines Ziffernfenster für die Datumsangabe (außer Funktion). Die versilberten Reliefdekorationen wurden um 1800, im Zuge einer Modernisierung angebracht, sie zeigen Rosetten, Palmetten, Groteskenfiguren sowie eine Adlerfigur im oberen Zentrum, unten seitlich antike Gewandfiguren im Stil der Zeit des frühen Empire. Das frühere, originale Zifferblatt wurde beibehalten. Die ovale Rosette oberhalb des Zifferblattrings wurde im Zuge dieser Modernisierung geschlossen, war ehemals wohl eine Komplikationsangabe (Monats- oder Mondphasenanzeige). Anmerkung: Johann Martin Arzt (Arz), geb. in Konstanz, verehelicht 1752 mit der Tochter des Großuhrmachers Georg Melchor Chur, starb 1799 als Münchner Stadtuhrmacher. 1752 erhielt er die Stelle der „Turmuhr-Richtung“, wurde 1773 als Mechanikus der Bayerischen Akademie der Wissenschaften erwähnt. Er ging 1793 nach Wien, wirkte dann wieder in München am Hof, war für die Uhren der Residenz in München sowie in Schloss Nymphenburg tätig. Werke seiner Hand im Bayerischen Nationalmuseum München, die Turmuhr auf Schloss Nymphenburg von 1791, die Turmuhr für den Residenzturm 1794, eine Stutzuhr im Stadtmuseum Aschaffenburg sowie verschiedentlich in Privatbesitz. Der Stil des Gehäuses lässt eine Entstehungszeit vor der Verehelichung des Uhrmachers 1752 annehmen, wohl um 1730.

Literatur:
Bassermann-Jordan, Die Geschichte der Räderuhr, S. 100. Dort mit ausführlicher Beschreibung und Abbildung der nahezu aufbaugleichen, in jedem Fall stilistisch und im Schnitzwerk identischen vorliegenden Uhr, S. 100, Nr. 111, Tafel XXIII. Jürgen Abeler, Meister der Uhrmacherkunst, Bd. II.

Gutachten:
Beigegeben ein Gutachten, Gutachterbüro Dr. Alexander Rauch, München/ Leipzig, vom 13. August 2011. (861701)

Dieses Objekt wurde mit dem Datenbestand des Art Loss Registers individuell abgeglichen und ist dort weder als gestohlen, noch als vermisst registriert.

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