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Henri Rousseau, genannt „Le Douanier“, 1844 Laval – 1910 Paris

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Henri Rousseau, genannt „Le Douanier“, 1844 Laval – 1910 Paris
Detailabbildung: Henri Rousseau, genannt „Le Douanier“, 1844 Laval – 1910 Paris
Detailabbildung: Henri Rousseau, genannt „Le Douanier“, 1844 Laval – 1910 Paris
Detailabbildung: Henri Rousseau, genannt „Le Douanier“, 1844 Laval – 1910 Paris
Detailabbildung: Henri Rousseau, genannt „Le Douanier“, 1844 Laval – 1910 Paris
Detailabbildung: Henri Rousseau, genannt „Le Douanier“, 1844 Laval – 1910 Paris
Henri Rousseau, genannt „Le Douanier“, 1844 Laval – 1910 Paris

1422
Henri Rousseau,
genannt „Le Douanier“,
1844 Laval – 1910 Paris

PORTRAIT EINES MANNES – PORTRAIT D’HOMME, UM 1905 Öl auf Leinwand.
41 x 36 cm.
Rechts unten signiert „Henri Rousseau“.
In geschnitztem und vergoldetem Holzrahmen.

Katalogpreis € 70.000 - 90.000 Katalogpreis€ 70.000 - 90.000  $ 75,600 - 97,200
£ 63,000 - 81,000
元 547,400 - 703,800
₽ 6,964,300 - 8,954,100

Verso mit Etikett „der Blaue Reiter Ausstellung I 1911/1912“, rot überschrieben „018“. Etikett mit Künstlernennung, Katalognr. 2 b, schwarz in Kreide überschrieben „CA. 6195“. Etikett „Sammlung Georg Schäfer Schweinfurt 76 455 521“ rot überstempelt „73“. Mit blauem Stift „03446“. Zwei runde Zollstempel: Z.A. Flughafen Mü. – Riehm 3 bzw. ohne Stempelnummer. Auf der Rahmenrückseite in Rot „Kiste 11“. In schwarzer Kreide „CA. 6195“. Rundes weißes Etikett: L.

1901 wurde Rousseau Zeichenlehrer bei der Association Philotechnique, einer Organisation, die ihn als Zeichen- und Mallehrer beschäftigte, was für ihn einen echten sozialen Erfolg bedeutete. Die hier angebotenen beiden Portraits (lot 1421 und lot 1422). entstanden um 1905 und zeigen ein Ehepaar, die im Handwerker- und Arbeiterviertel Plaisance gewohnt haben mögen. Portraits waren für sie schon für ein geringes Entgeld oder als Begleichung für ausstehende Rechnungen erwerbbar. Was zu dieser Zeit an Eleganz, Wiedererkennungseffekten, Gefühlsausdruck und Sentiment bei der Bildgattung des Portraits zu erwarten war, war bei Roussous Bildnissen nicht zu finden. Hier sind es eher Maskengesichter, die einander auf Grund der großen, schwarz umrandeten Augenpaare, den dichten Augenbrauen, den Schlagschatten im Gesicht und den scharf konturierten Nasen ähneln. Hier sind die Portraits büstenhaft einander zugewandt und übersetzen den Stolz rechtschaffener Bürger in das flott aufgefasste bildhafte Zeugnis französischer Tugendhaftigkeit einer Vorstadtbourgoisie mit angedeuteten Wolkenbänken als Hintergrund. Zu diesen beiden Portraits schrieb Kandinsky am 18. Dezember 1911 (einen Tag vor der Eröffnung der Blaue-Reiter-Ausstellung in München) an Robert Delaunay nach Paris: „Ich danke Ihnen sehr für diese Rousseau-Sendung. Ich habe gerade eines meiner Bilder einem Berliner Mäzen verkauft, der hier ist, und der auch einen Rousseau erwerben möchte (...). Er kann auch nicht den Gefühlskomplex begreifen, den wir mit dem Namen Henri Rousseau verbinden. Kann uns Delaunay keine Photographien schicken, kleine Amateurphotographien, damit Köhler doch voraus einen Begriff bekommt?“. In einem späteren Brief von Kandinsky an Delaunay schreibt er: „Ich erhalte gerade einen Brief von Koehler. Er bittet Sie sehr, ihm die zwei Rousseaus zu schicken, und zwar gleich. Die Transportkosten übernimmt er. Er ist fast sicher, dass er kaufen wird. Er hält viel vom Urteil des Herrn Marc, der heute nach Berlin reist. Ich bin sicher, dass er kaufen wird. Sonst wird er ihnen die Bilder zurückgeben und den Rücktransport bezahlen.“ Bereits zu Beginn des Folgejahres wurde der Ankauf der beiden Portraits aus der Sammlung Robert Delaunays abgeschlossen – zu 1500 Francs.

In seinem Privatleben zunächst Klarinettist in einem Militärorchester arbeitete er anschließend als Zöllner, was ihm den Beinamen „Le Douanier“ eintrug. Durch Alfred Jarry (1873-1907), der den Wert seiner Kunst als erster erkannte, lernte er auch Paul Gauguin (1848-1903) kennen, durch den er wiederum mit Stéphane Mallarmé (1842-1898), August Strindberg (1849-1912) und Edgar Degas (1834-1917) in Kontakt kam. Durch die Freundschaft mit Guillaume Apollinaire (1834-1917) wurde er auch mit Robert Delaunay (1885-1941), Pablo Picasso (1881-1973), Georges Braque (1882-1963), Maurice de Vlaminck (1876-1958) und Constantin Brâncusi (1876-1957) bekannt. Der Surrealist André Breton (1896-1966) war der Erste, der Rousseaus Werke als Ausdruck des magischen Realismus erkannte.

Provenienz:
Robert Delaunay, Paris.
Bernhard Koehler, Berlin (1911-1961).
Hugo Perls, Berlin und New York (1961-1962).
Franz Resch (1962-1963).
Sammlung Schäfer (August 1963-Januar 1980).
Süddeutsche Kunstsammlung (seit Januar 1980).

Literatur:
Jean Bouret, Henri Rousseau, Neuchâtel 1961, S. 205, Abb. 122.
Dora Vallier, Henri Rousseau, Köln 1961, S. 144, Abb. 100.
Dora Vallier, Das Gesamtwerk von Rousseau, Luzern 1969, S. 101, S. 103, Nr. 175 b.
Lise und Oto Bihalji-Merin, Henri Rousseau. Leben und Werk, Köln 1976, S. 33.
Carolyn Keay, Henri Rousseau. Le Douanier, New York 1976, S. 132, Abb. 28.
Karl Heinz Meißner, Delauny-Dokumente, in: Ausstellungskatalog Delaunay und Deutschland, Staatsgalerie moderner Kunst, München 4. Oktober 1985 - 6. Januar 1986, München 1985, S. 486 f.
Cornelia Stabenow, Der zerbrochene Eiffelturm. Robert Delaunay und die frühe Rousseau-Rezeption in Deutschland, in: Ausstellungskatalog Delaunay und Deutschland, Staatsgalerie moderner Kunst, München, 4. Oktober 1985 - 6. Januar 1986, München 1985, S. 314.
Silvia Schmidt, Bernhard Koehler. Ein Mäzen und Sammler August Mackes und der Künstler des „Blauen Reiter“, in: Zeitschrift des Deutschen Vereins für Kunstwissenschaft, 1988, S. 80, S. 86f., S. 91.
Susanne Grimm, Authentische Naive, Das Erlebnis des Unmittelbaren, Stuttgart 1991, Abb. S. 74.

Ausstellungen:
Der Blaue Reiter, Erste Ausstellung, Galerie Der Sturm, Berlin 1912, Nr. 106.
Henri Rousseau Gedächtnisausstellung, Galerie Der Sturm, Berlin 1913, Nr. 14.
Das naive Bild der Welt, Staatliche Kunsthalle Baden-Baden, Baden-Baden 1961, Nr. 164.
Henri Rousseau dit „Le Douanier“, Galerie Charpentier, Paris 1961, Nr. 30.
Henri Rousseau, Galerie Wildenstein, New York, 1963, Nr. 25. (12803912) (13)


Henri Rousseau,
also known as “Le Douanier,“
1844 Laval – 1910 Paris
PORTRAIT OF A MAN – PORTRAIT D’HOMME, ca. 1905
Oil on canvas.
41 x 36 cm.
Signed “Henri Rousseau“ lower right.

Label on reverse “der Blaue Reiter Ausstellung I 1911/ 1912“, overwritten in red “018“. Label with artist name, cat. no. 2 b, overwritten in black chalk “CA. 6195“. Label “Sammlung Georg Schäfer Schweinfurt 76 455 521“ stamped “73“ in red on top. Inscribed “03446“ in blue pen. Two round customs stamps: “Z.A. Flughafen Mü. - Riehm 3” and without stamp number respectively. On the stretcher in red “Kiste 11”, “CA. 6195“ in black chalk. Round white label: L.

In 1901 Rousseau became a teacher for drawing and painting at the Association Philotechnique, a true social achievement for him. The two portraits on offer for sale here (lot 1421 and 1422) were created in 1905 and show a married couple, which may have lived in the artist's and working-class quarter of Plaisance.

On 18 December 1911, a day before the opening of the Blaue Reiter Exhibition in Munich, Kandinsky wrote about these two portraits to Robert Delaunay in Paris: “I would like to thank you for sending the Rousseau. I have just sold one of my paintings to a patron in Berlin, who is currently here and who would also like to purchase a work by Rousseau (...). Also, he cannot understand the complexity of emotions that we associate with the name of Henri Rousseau. Could Delaunay not send us photographs, small amateur photographs, so that Köhler could get a better understanding in advance?“. In a later letter from Kandinsky to Delaunay he wrote: “I just received a letter from Köhler. He is kindly asking you to send him the two Rousseau works, in fact immediately. He will cover the transport costs. He is almost certain that he will purchase them. He greatly values Mr Marc's judgement, who is travelling to Berlin today. I am sure he will make a purchase. He will otherwise return the paintings and cover the return transport costs“.

At the beginning of the following year the acquisition of both portraits from Robert Delaunay's collection was completed for a sum of 1,500 Francs.

Provenance:
Robert Delaunay, Paris.
Bernhard Koehler, Berlin (1911 - 1961).
Hugo Perls, Berlin and New York (1961 - 1962).
Franz Resch (1962 - 1963).
Schäfer collection (August 1963 - January 1980).
Art collection, Southern Germany (since January 1980).

Literature:
J. Bouret, Henri Rousseau, Neuchâtel 1961, p. 205, ill. 122.
D. Vallier, Henri Rousseau, Cologne 1961, p. 144, ill. 100.
D. Vallier, Das Gesamtwerk von Rousseau, Lucerne 1969, p. 101, p. 103, no. 175 b.
L. and O. Bihalji-Merin, Henri Rousseau: Leben und Werk, Cologne 1976, p. 33.
C. Keay, Henri Rousseau. Le Douanier, New York 1976, p. 132, ill. 28.
K. H. Meißner, Delauny-Dokumente, in: Delaunay und Deutschland, exhibition catalogue, Staatsgalerie moderner Kunst, Munich 4th October 1985 - 6th January 1986, Munich 1985, pp. 486.
C. Stabenow, Der zerbrochene Eiffelturm. Robert Delaunay und die frühe Rousseau-Rezeption in Deutschland, in: Delaunay und Deutschland, exhibition catalogue, Staatsgalerie moderner Kunst, Munich 1985, p. 314.
S. Schmidt, Bernhard Koehler. Ein Mäzen und Sammler August Mackes und der Künstler des “Blauen Reiter“, in: Zeitschrift des Deutschen Vereins für Kunstwissenschaft, 1988 , p. 80, p. 86f., p. 91.
S. Grimm, Authentische Naive , Das Erlebnis des Unmittelbaren, Stuttgart 1991, p. 74, ill.

Exhibitions:
Galerie Der Sturm, Der Blaue Reiter, First Exbhibition, Berlin 1912, no. 106.
Galerie Der Sturm, Henri Rousseau Gedächtnisausstellung, Berlin 1913, no 14.
Staatliche Kunsthalle Baden-Baden, Das naive Bild der, Baden-Baden 1961, no. 164.
Galerie Charpentier, Henri Rousseau dit “Le Douanier”, Paris 1961, no. 30.
Henri Rousseau, Galerie Wildenstein, New York 1963, no. 25.

Dieses Objekt wurde mit dem Datenbestand des Art Loss Registers individuell abgeglichen und ist dort weder als gestohlen, noch als vermisst registriert.

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