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Gemälde 16. - 18. Jahrhundert
Dienstag, 19. Juni 2012

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Detailabbildung: Giulio Carpioni, 1613 Venedig - 1679 Vicenza

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Giulio Carpioni, 1613 Venedig - 1679 Vicenza
Detailabbildung: Giulio Carpioni, 1613 Venedig - 1679 Vicenza
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Detailabbildung: Giulio Carpioni, 1613 Venedig - 1679 Vicenza

240
Giulio Carpioni,
1613 Venedig - 1679 Vicenza

“DAS VENUSFEST“ Öl auf Leinwand.
262 x 194 cm.

Katalogpreis € 80.000 - 100.000 Katalogpreis€ 80.000 - 100.000  $ 86,400 - 108,000
£ 72,000 - 90,000
元 625,600 - 782,000
₽ 7,959,200 - 9,949,000

Großformatiges, wandfüllendes, äußerst dekoratives wie künstlerisch qualitätvolles Werk des Malers, das hier ein „Venusfest“ vorführt, dessen Dramaturgie überwiegend von einem zahllosen Aufgebot von schwebenden, fliegenden und sich im Reigen findenden, geflügelten Eroten neben weiblichen Gestalten in der rechten Bildhälfte bestimmt wird. Das Thema selbst und die ikonografische Auslegung bezieht sich vor allem auf das von Tizian in den Jahren 1518 - 1520 geschaffene Gemälde, betitelt „Venusfest“, das sich heute in Madrid befindet. Ähnlich wie dort ist die Ansammlung der Putten in die linke Bildhälfte komponiert, die erwachsenen Frauengestalten an den rechten Bildrand gerückt. Das damals schon im Stichwerk bekannt gewordene Tizian-Werk dürfte dem Maler des vorliegenden Bildes nicht unbekannt gewesen sein, auch ist nicht auszuschließen, dass Carpioni das Tizian-Bild über die Kopie von Padovanino gekannt haben könnte, die heute in der Accademia Carrara in Bergamo hängt, geschaffen für die Casa Aldobrandini. Der Maler Giulio Carpioni war Schüler von Alessandro Varotari (genannt Padovanino), beeinflusst von Cantarini und Pietro Testa sowie durch die Bacchusmotive von Poussin, die schon Testa in seinen Werken aufgriff. Das Venusfest-Thema, das auch Peter Paul Rubens in seinem gleichnamigen Werk um 1636/ 37 schuf, heute im Kunsthistorischen Museum Wien, geht auf antike, mythologische Vorstellungen zurück. Geschildert wird in sämtlichen dieser Bilder das kindliche Treiben von Eroten, die Äpfel ernten, sich umarmen, küssen aber auch balgen, wobei die Szenerie jeweils in einen größeren Obstgarten bzw. in eine frühlingshafte Landschaft gestellt wird. Die literarische Vorlage geht auf Philostrat d. J. zurück, der in der ersten Hälfte des 3. Jahrhunderts 65 rhetorisch ausgeführte Bildbeschreibungen geliefert hatte. In römischer Zeit wurde das Venusfest am 1. April gefeiert, wie der Dichter Ovid schreibt, wobei die Frauen, Mütter, Bräute und jungen Mädchen aus dem gesamten Latium, darunter auch Dirnen, aufgefordert waren, das Kultbild der Venus zu reinigen und mit Blumen zu schmücken. Auch Carpioni hatte diese literarische Idee aufgegriffen, sicher vom Auftraggeber des Gemäldes inspiriert. Dabei zeigt sich in diesem großformatigen Bild ganz deutlich eine heitere Variante zum ursprünglich gedachten Inhalt. Die rechts im Bild herbeigekommenen zwei jungen Frauen in antikischer Kleidung, an einen Brunnen- bzw. Denkmalsockel gelehnt, stehen unterhalb einer Venusstatue und blicken - wie diese - etwas ratlos auf das chaotische Wirrwarr, das die kindlichen Eroten hier anrichten. In heiterer Weise zeigt Carpioni wie die geflügelten Kinder, anstatt die Äpfel und Früchte sittsam dem Denkmal zu Füßen zu legen, mit den Äpfeln werfen, bzw. sich balgen und herumtoben in kindlicher Ausgelassenheit. Der Apfelkorb im unteren Zentrum des Bildes ist bereits geleert wiedergegeben, daneben drei etwas friedlichere, weibliche Putten, die auf einem roten Velum sitzen, während ein Amorettenknabe darüber gestellt erscheint, wie er mit dem Bogen auf ein Mädchen in der rechten Ecke zielt. Mehrere Amor-Pfeileköcher sehen wir am Baumstamm sowie an einem Steinblock am linken Bildrand hängend und abgelegt, eine Venusstatue daneben umgestürzt, während einige, besonders mutige Putten den Baumstamm emporklettern, gleichzeitig die links oben schwebenden Eroten mit den Äpfeln nach unten werfen. Die figürliche Komposition ist äußerst geschickt entwickelt, das Thema heiter aufgefasst. So fehlt natürlich nicht der versteckt erotische Hinweis des in der linken Ecke hervorspringenden Hasen, der, nach alter ikonografischer Tradition - im Gegensatz zum erotischen Kaninchen - die „Flucht vor der Erotik“ bedeuten soll, was wiederum erklärt, dass der Putto daneben aufgeschreckt erscheint. So erklärt sich, dass die Mimik der beiden jungen, herbeigekommenen Frauen nahezu Fassungslosigkeit über diesen kindlichen Scherz ausdrücken. Nur so ist der Gesichtsausdruck zu verstehen. Das Gemälde ist insgesamt in feiner Maltechnik ausgeführt, der Pinselstrich zeigt die hohe Qualität des Künstlers in exemplarischer Form.

Anmerkung:
Mauro Lucco hat in einer ausführlichen Dokumentation die stilistische Einordnung des Gemäldes ins Werk des Malers vorgenommen und die verschiedenen Standorte der vergleichbaren Werke aufgeführt. (Das Schriftstück ist beigegeben). Gleichzeitig wird hier eine Datierung des Werkes in den Zeitraum zwischen 1665 und 1668 vorgenommen. Das Gemälde ist in der Bibliografie bislang nicht veröffentlicht worden.

Literatur:
M. Binotto, Vicenza, in: La pittura nel Veneto. Il Seicento. A cura di Mauro Lucco, Milano 2000, Bd. 1, S. 323.
G.M. Pilo, Carpioni, Venezia 1961, Abb. 113 und Abb. 130. (860523)


Giulio Carpioni,
1613 Venice - 1679 Vicenza
Oil on canvas.
262 x 194 cm.

Note:
Mauro Lucco has, in a detailed documentation, undertaken the stylistic categorization of this painting within the work of the artist and given the various locations of similar works.

Dieses Objekt wurde mit dem Datenbestand des Art Loss Registers individuell abgeglichen und ist dort weder als gestohlen, noch als vermisst registriert.

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