Auktion Gemälde 16. - 18. Jahrhundert

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Detailabbildung: Frans II. Francken, 1581 Antwerpen – 1642

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Frans II. Francken, 1581 Antwerpen – 1642
Detailabbildung: Frans II. Francken, 1581 Antwerpen – 1642
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541
Frans II. Francken,
1581 Antwerpen – 1642

SZENEN DER PASSION CHRISTI Öl auf Holz.
50,5 x 77 cm.
Links unten signiert "D. Ouden ffranck "(Signatur für Frans Francken II).
Daneben die Signatur seines Sohnes Frans Francken III, dessen Hand hier im Bild aber nicht zu erkennen ist.

Katalogpreis € 130.000 - 180.000 Katalogpreis€ 130.000 - 180.000  $ 140,400 - 194,400
£ 117,000 - 162,000
元 1,016,600 - 1,407,600
₽ 12,933,700 - 17,908,200

Die Szenenfolge des Leidensweges Christi in simultaner Darstellung oder "synchronoptisch" wiedergegeben, d.h. dass die ungleichzeitigen Ereignisse hier in einem Bild zusammengefasst vorgetragen werden. Dabei ist das Hauptaugenmerk im Bild hervorgehoben, durch näheres Heranrücken der größer erscheinenden, stehenden Figuren im mittigen Vordergrund, mit betonender Beleuchtung. Insgesamt sind die einzelnen Szenen in etwa sechs Kompartimente des Bildes aufgeteilt, die in zwei horizontalen Ebenen dargestellt werden und der Reihe nach die Passion Christi schildern: links oben ist Jesus am Ölberg kleinfigurig wiedergegeben, nach links kniend, im Gebet versunken. Darunter folgt die Szene der Gefangennahme mit Darstellung des Judas-Kusses sowie des Petrus, der dem Markus, einem Knecht des Hohepriesters mit dem Schwert das Ohr abschlägt. Das Szenerie-Detail vom Fackelfeuerschein der Kohorte erleuchtet, durch einen mächtigen Steinpfeiler von der nach rechts folgenden Szenerie abgetrennt, in der Jesus in einem Innenraum wiedergegeben ist, während er vor den Hohepriester Kaiphas geführt wird. Der Tempelrichter erhöht thronend unter einem rot bespannten Baldachin in einer Alkovennische mit Balustrade. Der untere Teil des Bildes zieht horizontal einheitlich durch, die hier größer wiedergegebenen Figuren sind dem Betrachter näher herangeführt worden. Im Zentrum steht der Apostel Petrus in blauer Kleidung mit gelbem Umhang betroffen neben einer Magd, die ihn im Kerzenlicht als einen Anhänger Jesu erkennt, während Petrus seine Zugehörigkeit als Jünger Jesu leugnet. Mit misstrauisch fragendem Blick steht ein bewaffneter Soldat mit Hellebarde und Helm rechts daneben. Auch die Gesichter der die Mittelfiguren umgebenden Personen zeigen die unterschiedlichsten Gemütsregungen zwischen Verwunderung und Skepsis. In fein empfundener psychologischer Auffassung hat der Maler Argwohn und Naivität gleichermaßen vorzuführen gewusst. Weniger lebensnah sind die Figurengruppen in den unteren beiden Ecken gezeigt, links geharnischte Wächter, die sich entsprechend des Evangelientextes ein Wärmefeuer gemacht haben, um das sie sich gruppieren, gleichzeitig aber der erregten Szenerie im Mittelteil des Bildes deren Blicken folgen. In der rechten Ecke wird dargestellt, wie die Soldaten bereits um den Mantel Jesus würfeln, am Boden liegend, haben sie ihre Würfel bereits ausgeworfen, die Gruppe beleuchtet durch den Flammenschein einer Öllampe. Dem Passionszyklus entsprechend folgt schließlich die Darstellung der Kreuzigung am Berge Golgatha in der rechten oberen Ecke als ein Durchblick durch ein rundbogiges Tor, die Kreuzgruppe mit den zwei Schächerkreuzen im nächtlichen Dunkel wiedergegeben. Die Lichtregie im Gesamtbild geschickt komponiert, wobei die nächtlichen Szenen im Freien lediglich von Fackeln erleuchtet sind, die Vordergrundszenen heller ins Licht gesetzt. Maler und Auftraggeber haben wohl bewusst einen Nebenschauplatz der Passion, nämlich die Verleugnung durch Petrus, zum Hauptthema des Bildes gemacht.
Das Gemälde ist von höchster Malqualität und dürfte den bedeutendsten Werken des Malers zuzurechnen sein. Zudem handelt es sich hier wohl um das meistfigurige Gemälde des Meisters, der als flämischer Kleinfigurenmaler als ein Zeitgenosse von Peter Paul Rubens in Antwerpen gewirkt hat. 1605 wurde Frans Francken Meister der St. Lukasgilde, wobei er häufig auch mit bekannten Meistern wie Joos de Momper, Sebastian Vrancx und Hendrik van Balen gewirkt hatte. Unter der Dynastie der Malerfamilie der Francken gilt Frans II wohl bis heute als der bekannteste und gesuchteste Künstler. Bei dem vorliegenden Bild dürfte es sich um ein solitäres Haupt- und Meisterwerk handeln, nicht allein wegen der Fülle der Figuren und der Vielfalt an Szenen, sondern vor allem auch wegen der Meisterschaft, mit der der Maler jede einzelne Figur eigentypisch und charakteristisch sowie individuell vorgeführt hat. Das Gemälde ist wohl als das szenenreichste und meistfigurigste Bild der Passionsszenen zu nennen, das bislang aus dem Werk von Francken bekannt geworden ist. Die Auffassung steht vergleichbaren Bildern des Meisters auf Schloss Wilhelmshöhe in Kassel sowie im Musée des Beaux-Arts in Tourcoing nahe. Auch eine Passionsfassung in der Bob Jones University Greenville lässt sich hier vergleichsweise heranziehen.
Möglicherweise trat nach einer Reinigung des Bildes die erste obige Signatur von Frans II wieder zutage, die der Sohn zuvor möglicherweise übermalt hatte. Die Gründe dafür bleiben unklar. "Douden franck" von Frans II steht abkürzend für "den Ouden", den alten Francken (laut Gutachten von Ursula Härting).

Gutachten:
Dem Gemälde ist eine sehr ausführliche und würdigende Expertise von Dr. Ursula Härting, Hamm, vom 11.4.2001 beigegeben mit Datierung in die Zeit um 1625 sowie mit
Literaturangabe: Ursula Härting, Frans Francken II - Die Gemälde, Freren, 1989, Kat.Nr. 222 mit Abb.
Beigegeben ein weiteres Gutachten von Raffaella Colace, Mitglied des International Council for Curators of Dutch and Flemish Art, Cremona.

Anmerkung:
Ein im kompositorischen Bildaufbau sehr verwandtes Gemälde des Meisters ("Der Mensch, der sich zwischen Tugenden und Lastern entscheiden muss") wurde als teuerstes, jemals in Österreich versteigertes Gemälde im Dorotheum verauktioniert und erhielt den Zuschlag bei über 7 Mio Euro. Auch hier hat der Künstler die Gesamtdarstellung in zwei horizontalen, übereinander gestaffelten Ebenen gegliedert. Die untere Ebene - wie auch im vorliegenden Bild - als ein zusammengehöriges Szenarium aufgefasst, die obere in drei Kompartimente gegliedert. Hier wie dort ist in der unteren Mitte ein Hauptthema in leicht vergrößerter Figurendarstellung vorgetragen. (931652)


Frans II Francken,
1581 Antwerp - 1642
Scenes of The Passion of Christ
Oil on panel.
50.5 x 77 cm.
Signed 'D. Ouden ffranck' (signature for Frans Francken II) at the bottom left.
Next to this is a signature of his son Frans Francken III, whose hand is however not recognisible in this painting.

Expert's report:
The painting is enclosed with a very detailed and worthy report by Dr Ursula Härting, Hamm, of 11 April 2001, which dates the painting around 1625 and includes bibliographical references: Ursula Härting, Frans Francken II - Die Gemälde, Freren, 1989, cat. no. 222 with images.
A further expert's report is provided by Raffaella Colace, member of the international council of curators of Dutch and Flemish Art, Cremona.

Dieses Objekt wurde mit dem Datenbestand des Art Loss Registers individuell abgeglichen und ist dort weder als gestohlen, noch als vermisst registriert.

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Frühjahrs - Auktionen 2024, Donnerstag, 21. März 2024

Frans Francken II,  1581 Antwerpen – 1642 ebenda

198 / Frans Francken II,
1581 Antwerpen – 1642 ebenda

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