Auktion Gemälde 16. - 18. Jahrhundert

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Detailabbildung: Francesco Solimena, 1657 Canale di Serino – 1747 Barra di Napoli

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Francesco Solimena, 1657 Canale di Serino – 1747 Barra di Napoli
Detailabbildung: Francesco Solimena, 1657 Canale di Serino – 1747 Barra di Napoli
Detailabbildung: Francesco Solimena, 1657 Canale di Serino – 1747 Barra di Napoli
Detailabbildung: Francesco Solimena, 1657 Canale di Serino – 1747 Barra di Napoli
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Detailabbildung: Francesco Solimena, 1657 Canale di Serino – 1747 Barra di Napoli

171
Francesco Solimena,
1657 Canale di Serino – 1747 Barra di Napoli

ADAM UND EVA IM PARADIESÖl auf Leinwand.
127 x 101,7 cm.
Gerahmt.

Katalogpreis € 50.000 - 70.000 Katalogpreis€ 50.000 - 70.000  $ 54,000 - 75,600
£ 45,000 - 63,000
元 391,000 - 547,400
₽ 4,974,500 - 6,964,300

Der altüberlieferten Bildtradition gemäß ist das erste Menschenpaar Adam und Eva in enger Nähe zu den friedlich nebeneinander lebenden Wildtieren gezeigt. Im Zentrum steht jedoch nicht der Paradiesbaum und darunter Adam und Eva in gleicher Darstellungswertigkeit wie dies in der Malerei zuvor üblich war, sondern hier hat der Maler die nackte Eva bewusst ins Zentrum des Bildes gestellt. Adam dagegen sitzt nach rechts verschoben, etwas niedriger positioniert auf einem Steinsockel, den Blick zu Eva emporgerichtet, die sich ihrerseits mit dem Oberkörper auf einen Stein aufstützt, das Gesicht nachdenklich. Adam hat die emporgerichteten Augen weit geöffnet, beide Hände vorgelegt, die linke Handfläche nach oben, im Redegestus, was so viel sagen will, dass er an Eva eine Frage gerichtet hat, wie dies der Händegestus anschaulich macht. Offenbar geht es dabei um die Frage, ob die Verführung durch die Schlange angenommen werden soll. Diesem thematischen Hintergrund gemäß tritt auch von der oberen Bildecke ein großer, geflügelter Engel auf Wolken heran, mit ausgebreiteten Armen, mit gespanntem Blick auf das erste Menschenpaar. Die ebenfalls auf und neben den Wolken schwebenden Engel zeigen ihr Erstaunen über das entscheidende Ereignis, über das in der Genesis berichtet wird. Ob Adam und Eva hier kurz vor oder kurz nach dem Sündenfall dargestellt sind, lässt das Bild offen. Jedenfalls zeigt die Dramatik in den Wolken das baldige Erscheinen Gottvaters und die darauffolgende Vertreibung aus dem Paradies. Von hohem Interesse ist dabei, dass der Maler auch die Tiere diese Aufregung spüren lässt. So haben Tiere unterschiedlicher Gattung die Köpfe einander zugewandt, als würden sie zu dem Ereignis Stellung nehmen. Links im Bild ein Leopard, der sich einem Löwen zuwendet, oben rechts ein Rehbock im engen Blickkontakt mit einem Pfauenweibchen. Lediglich das daneben sitzende Hasenpaar scheint die Dramatik nicht in diesem Sinne zu begreifen, ist das Symbol des Hasenpärchens doch auch in der gesamten barocken Maltradition Symbol für die geschlechtliche Liebe. Auch im Mittelgrund, im Rücken der Eva, bäumt sich ein Grauschimmel auf, mit nahezu vorwurfsvoll fragendem Blick auf Eva. Die Tatsache, dass in diesem Sündenfall-Bild weder der Paradiesbaum noch die Schlange oder der Apfel wiedergegeben sind, lässt die Deutung offen. Allen Bildindizien nach ließe sich jedoch sagen, dass hier der kurze Moment nach dem Sündenfall dargestellt ist, mit dem bereits aus den Wolken herannahenden Engel, der nun sein Werk der Vertreibung aus dem Paradies zu verrichten hat. Instinktiv verspüren die Tiere nun den Wandel der irdischen Welt vom friedlichen Nebeneinander in die danach folgenden Verhältnisse. Insofern bietet die Darstellung nicht allein ikonografisch, sondern auch narrativ eine höchst seltene Interpretation der Bibelgeschichte. Die Bilddarstellung in lebendiger Farbigkeit, die Gestalten im Inkarnat im Sfumato vorgeführt, die Aktdarstellung der Eva in großer Anmut. Im Hintergrund hügelige Landschaft im Spätlicht, mit ins Blaue ziehenden Bergen.

Expertise:
Dem Gemälde ist eine Expertise von Nicola Spinosa, Neapel vom 7. März 2011 beigegeben, in der er das Gemälde als eigenhändiges Werk Solimenas bestimmt. Im Gutachten wird das Gemälde in die Jahre zwischen 1725 und 1730 datiert, in die Stilphase noch vor seinem letztlichen Wirken in Neapel. Der Bildgegenstand wurde in weiteren, nahezu identischen Versionen geschaffen, mit nur wenigen Abweichungen. Bernardo de Dominici, der neapolitanische Biograph, hat in seiner Schrift "Vite dei pittori, scultori ed architetti napoletani", erschienen 1742 - 1745, bereits beschrieben: "per comissioni di un signore inglese... con tutti gli animali intorno e 'l tentatore da lontano e alcuni angeli nella parte superiore". ("... im Auftrag eines englischen Herrn... mit allen (Pardies)-tieren... sowie Engeln im oberen Bildteil").

Ein Gemälde kam auch in den Besitz von Graf Alois Thomas Raimund von Harrach, der sich zwischen 1728 und 1733 in Neapel aufhielt (in den Maßen 139 x 103 cm).
Des Weiteren wird in dem Gutachten stilistische Nähe zu Gemälden Solimenas durch Vergleich auch mit religiös thematisierten Werken genannt, wie etwa das zwischen 1723 und 1725 geschaffene Fresko "La cacciata di Eliodoro dal tempio", in der Kirche Gesu Nuovo in Napoli, auch die Gestaltung der Engelsfiguren wird verglichen mit dem Gemälde "Madonna col Bambino in gloria, San Filippo Neri e angeli" für die Kirche di San Filippo Neri in Turin von etwa 1730. Ferner weist das Gutachten auf die Malertradition, die auf Solimena eingewirkt hat, wie etwa Luca Giordano oder Pietro da Cortona.

Provenienz:
Ehemals Sammlung Wolfgang Gurlitt, München/ Berlin, vererbt an die heutigen Besitzer.

Literatur:
Vgl. Nicola Spinosa, Pittura napoletana del Settecento dal Barocco al Rococò, Napoli, 1986, S. 115, Nr. 46, Abb. 50.(931931)


Francesco Solimena,
1657 Canale di Serino - 1747 Barra di Napoli
ADAM AND EVE IN PARADISE
127 x 101.7 cm.

Expert’s report:
A report by Nicola Spinosa, Napoli dated 7th March 2011 is enclosed with the painting with numerous cross-references to other paintings by this master as well an extensive inventory of works in public collections. The report dates the painting to between 1725 and 1730, the stylistic period prior to the artist’s last works executed in Napoli.

Provenance:
Formerly Wolfgang Gurlitt Collection, Munich/ Berlin. which passed on the work to its current owners.

Literature:
Cf. Nicola Spinosa, Pittura napolitana del Sette-cento dal Barocco al Rococco, Napoli, 1986, p. 115, no. 46, fig. 50.


Werke dieses Künstlers in unseren
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Francesco Solimena, <br>1657 Canale di Serino – 1747 Barra di Napoli, zug.

452 / Francesco Solimena,
1657 Canale di Serino – 1747 Barra di Napoli, zug.

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