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Ferdinand Tietz,
1708 - 1777, zug.

Schnitzfigur eines vergoldeten Merkur. Der junge Götterbote auf einem Sockel stehend. Sein rechtes Bein gegen einen Baumstumpf geneigt, in fast fliegender Bewegung. Nur mit einem Tuch bekleidet, das über die Schultern und Arme fällt. An seinen Füßen die kleinen Flügel. Den rechten Arm erhoben, der einen Geldsack hält, der fein ausgearbeitete Kopf und die Gesichtszüge sowie die Haarlocken
von einem Hut bedeckt. Zu seinen Füßen und am Baumstumpf Blattwerk. Die Vergoldung übergangen und teilweise erneuert. Die Flügel überhalb des Hutes fehlend. Fehlen der linken Hand sowie eins Teils des Flügels and der rechten Ferse.

H.: 21,5 cm.
Würzburg, Ferdinand Tietz zugeschrieben.

Literatur: Vgl. B. W. Lindemann: Ferdinand Tietz, 1708 - 1777, Weissenhorn 1989.

Anmerkung: Ferdinand Tietz, geboren in Böhmen, zog es als jungen Mann nach Franken, wo er sich überwiegend mit der Anfertigung von höfischen Gartenskulpturen beschäftigte. Er bekam später den Titel des Hofsculpteurs am Bamberger Hof. Die vorliegende Figur ist wahrscheinlich ein Bozetto für eine Steingruppe, möglicherweise für Schloss Veithöchheim, das er zwischen 1765 und 1768 für Adam Friedrich von Seinsheim mit Parkskulpturen ausstattete. Hier im Garten von Veitshöchheim gibt es eine sehr ähnliche Figur eines Merkur, die sich nur dadurch unterscheidet, dass das Standbein das andere Bein ist, und, dass er den Caduceus in der Hand hält. (590504)

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