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Domenico Mondo,
ca. 1717 Capodrise – ca. 1808 Neapel, zug.

Das Gemälde liefert ein bemerkenswertes Beispiel für den großen Einfluss, den Francesco Solimena (1657 - 1747) auf die neapolitanische Malerei der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ausübte. Dabei zeigt die Malweise eine deutliche Nähe zu Werken Domenico Mondos, der wahrscheinlich als Assistent im Atelier des damals bereits 80-jährigen Solimena in den frühen 1740er Jahren tätig war. Auf Grundlage stilistischer Vergleiche ist das vorliegende Gemälde dem reifen Werk Mondos zuzurechnen und möglicherweise in die sechziger oder siebziger Jahre des 18. Jahrhunderts zu datieren. In dieser Zeit ist es möglich, in seinen Arbeiten eine faszinierende Mischung aus Einflüssen von Solimena, Francesco de Mura (1696 - 1782) und Corrado Giaquinto (1703 - 1765) festzustellen.
Der kräftige, dicke Pinselstrich und die skizzenhafte Ausführung sowie die stark kontrastierende Palette und unnaturalistische Farbgebung legen die Annahme nahe, dass es sich um ein Bozzetto für ein größeres Gemälde oder Fresko handelt. Das nicht eindeutig zuweisbare Sujet zeigt einen (potentiellen) Monarchen bei der Zurückweisung der Krone und der Hinwendung zu einem religiösen Leben. Es lassen sich im Oeuvre Mondos schnell andere Werke mit einer Vorliebe für ähnlich horizontal aufgebaute Kompositionen finden, die Figuren in lebhaft kontrastierenden Posen wie in einem klassischen Basrelief präsentieren. Zum Vergleich können Deborah und Barak (Privatsammlung, Neapel, abgebildet in Nicola Spinosa, Pittura napoletana del Settecento. Dal Rococò al Calssicismo, Mailand, 1993, S. 191), Der Kopf des Pompeus wird Julius Caesar präsentiert (Privatsammlung, Neapel, ebenda, S. 200), Eine Episode aus der römischen Geschichte (Sammlung Corradini, Neapel, ebenda, S. 30) oder die fünf Supraporten mit den Geschichten Antiker Heldinnen der Sala delle Dame im Palazzo Reale in Caserta (ebenda, S. 195) herangezogen werden. (980204) (12)

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