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Cornelis Schut d. Ä.,
1597 Antwerpen - 1655, zug.

Bozzettoartig vorgeführte Szenerie des Beschneidungsaktes Christi am achten Tag nach der Geburt - analog zum Kirchenfest des „Tag der Beschneidung“, am 3. Januar nach dem Kirchenkalender. Im Zentrum der Darstellung das Kind nackt auf einem Tuch über dem Schoß der nach links sitzenden, jugendlichen Maria, dahinter der Ziehvater Josef mit dem Beschneidungsmesser, links daneben zwei jugendliche Gestalten hinter einem geflügelten Putto, der eine Schale hochhebt, zur Aufnahme des Präputiums. In der linken Bildhälfte entwickelt sich nach oben ein Reigen von Engeln und Putten, wobei ein im Vordergrund schwebender, größerer, grün gekleideter Engel mit roter Schärpe das visionäre Kreuz trägt, rechts daneben ein herabschwebender Putto mit der Dornenkrone, links oben Andeutung einer Säulenarchitektur. Vom oberen Bildrand herab gelblich aufgehellte Wolken, aus denen der Lichtstrahl Gottes nach unten dringt. In der rechten Bildhälfte mehrere Personen, zum Teil nur skizzenhaft angedeutet, darunter ein junges Paar, das sich anblickt sowie ein Jüngling, der über die Schulter zurückblickt. Am unteren Bildrand eine schräg liegende, antike Vase sowie die Köpfe von Ochs und Esel als Reminiszenz auf den Stall von Bethlehem. Abweichend vom üblichen Schema hat der Maler die Ikonografie der Beschneidung insofern abgeändert, dass nicht wie sonst üblich ein Hohepriester, sondern hier der Pflegevater Josef selbst die Beschneidung vornimmt. In raffinierter Weise wird das Geschehen am achten Tag nach der Geburt zeitlich, wie im Bild hier räumlich, zwischen der Geburtsszene, die durch Ochs und Esel am unteren Bildrand angedeutet wird und der Kreuzigung oben synchronoptisch dargestellt.

Anmerkung:
Die Zuweisung an den genannten Maler erfolgte laut Schriftverkehr der Vorbesitzer durch Mitarbeiter der Neuen Pinakothek München 1992. Weitere Quellenhinweise zur Authentizität des Gemäldes: lavierte Zeichnung von Cornelis Schut nahezu identischer, jedoch seitenverkehrter Wiedergabe des Themas (Museum für Schöne Kunst, Gent, Inventarnummer S-92). Das Gemälde wurde noch im Jahr 1943 in einem Versteigerungskatalog dem Maler van Dyck zugeschrieben, mit zugehöriger Expertise von Dr. C. Hofstede de Groot aus dem Jahr 1926, eine Zuweisung, die inzwischen überholt ist. Ein großformatiges, ausgeführtes Ölbild desselben Themas (404 x 268 cm), befand sich in der ehemaligen Jesuitenkirche in Gent, die Vorzeichnung veröffentlicht in: Ausstellungskatalog-Tekeningen, 1959, Nr. 83; Tekeningen, 1983, Nr. 30, Museum voor Schone Kunsten, 15.02. - 28.04.1985, Gent, 1985, dort mit Abbildungen. (860281)

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