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Carle André van Loo,
1705 – 1765, Nachfolge des

Die seltene allegorische Darstellung zeigt einen Gelehrten der dionysischen Weltauffassung, im Akt wiedergegeben, vor grau abgedunkeltem Hintergrund, von links oben im Schlaglicht beleuchtet. Er hat das Knie auf ein Pantherfell gestellt, der Oberkörper stützt sich mit der linken Hand auf die gestapelten Bücher, wohl die philosophischen Werke des Epikureismus. Der Leib ist nur mit einem Bacchus-Weinlaubkranz bekleidet. Erschreckt wendet er sich dem von links oben eindringenden Licht entgegen, abwehrend hält er die rechte Hand nach oben, der Mund entsetzt weit geöffnet. Das Gemälde ist dahingehend zu deuten, dass hier die lockere und lebensbejahende sowie diesseitsbetonende Philosophie Epikurs und dessen Philosophenkreises dargestellt wird, jedoch von der christlichen Lehre wie hier zu sehen empfindlich aufgeschreckt. So ist das Gemälde im Zusammenhang mit den Glaubensstreitigkeiten des 18. Jahrhunderts zu verstehen und insofern von hoher kulturhistorischer Bedeutung. (970829)

Dieses Objekt wurde mit dem Datenbestand des Art Loss Registers individuell abgeglichen und ist dort weder als gestohlen, noch als vermisst registriert.