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Detailabbildung: Büste einer der drei Parzen, wohl Lachesis, von Giusto Le Court, 1627 Ypres - 1679 Venedig, zug.

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Büste einer der drei Parzen, wohl Lachesis, von Giusto Le Court, 1627 Ypres - 1679 Venedig, zug.
Detailabbildung: Büste einer der drei Parzen, wohl Lachesis, von Giusto Le Court, 1627 Ypres - 1679 Venedig, zug.
Detailabbildung: Büste einer der drei Parzen, wohl Lachesis, von Giusto Le Court, 1627 Ypres - 1679 Venedig, zug.

250
Büste einer der drei Parzen,
wohl Lachesis, von Giusto Le Court,
1627 Ypres - 1679 Venedig, zug.

Höhe: 75 cm.

Katalogpreis € 80.000 - 120.000 Katalogpreis€ 80.000 - 120.000  $ 86,400 - 129,600
£ 72,000 - 108,000
元 625,600 - 938,400
₽ 7,959,200 - 11,938,800

Die außergewöhliche Marmorbüste, die wohl eine der drei Parzen wiedergibt, hat eine interessante, kritische Geschichte: Ende des 19. Jahrhunderts war sie Teil der Sammlung der Prinzessin Woronzow in ihrer Villa in Montughi bei Florenz und war Michelangelo zugeschrieben. Im April 1900 wurde die Büste bei Sambon als Arbeit Michelangelos versteigert. Die Skulptur wurde von dem Florentiner Antiquar Vito Leoni, der sein Geschäft in der Via dei Ardi und an der Ponte Vecchio hatte, erworben, der die Zuschreibung an Michelangelo mit einer Publikation untermauerte, in der verschiedene Kunstkenner diesem zustimmten (Brevi appunti intorno al celebre busto La Parca attribuito a Michelangelo, Florenz, 1900).
1980 tauchte eine zweite Version der vorliegenden Büste, in allen Einzelheiten ähnlich, in der New Yorker Galerie Paul Rosenberg & Co. auf, zusammen mit einem weiteren Stück, das eine weitere Parze (sicher Atropos, da sie das Attribut der Schere in Händen hält) wiedergibt. Letztere trägt einen deutlich apokryphen Ritzschnitt mit dem Monogramm MB und dem Datum 1570. Diese beiden Skulpturen wurden daraufhin den unvollendeten Werken Michelangelos zugeschrieben (Sie sollten wohl ein Grabmahl, möglicherweise jenes für Papst Julius II. in San Pietro in Vincoli in Rom zieren) und wurden in den 1740er Jahren von Giovanni Battista Maini vervollkommnet, einer wichtigen Figur der damaligen römischen Kunstszene. Auf Anfrage des New Yorker Kunsthändlers stellte Ulrich Middeldorf die Hypothese auf, dass der Bildhauer der Büsten Domenico Pieratti (1600 - 1656) sein könnte und datierte die Ausführung damit in die Mitte des 17. Jahrhunderts. Die beiden Skulpturen befinden sich heute im Israel-Museum in Jerusalem als Werke von Francesco da Sangallo (1494 - 1576). Die Zuschreibung folgt dem Vorschlag von W. E. Wallace Aufsatz Marble bust Attributed to Francesco da Sangallo in Apollo, 123, 1986, S. 237-241.
Das Jahr 1993 bildet einen Wendepunkt in der wissenschaftlichen Diskussion als eine dritte Büste bei dem Kunsthändler Pietro Scarpa in Venedig auftauchte. Das Stück wurde von Filippo Pedrocco unabhängig von den anderen Werken studiert und er kam zu dem Schluss, dass das Stück in das Oeuvre des großen flämischen Barock-Bildhauers Giusto Le Court gehört, der in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts in Venedig lebte (Vgl. Un memento senescere by Giusto Le Court, in: Arte Documento, 7, 1993, S. 91-93). Die neue Zuschreibung scheint höchst nachvollziehbar, da das Stück bestens mit anderen Meisterwerken Giusto Le Courts vergleichbar ist. Die großartigen Arbeiten in Marmor sind Glanzleistungen hinsichtlich der Draperien, der menschlichen Physiognomie und des Ausdrucks. Als Beispiel mag La Vergine che allontana la peste da Venezia con San Marco, il beato Lorenzo Giustiniani, angeli e putti musicanti in Santa Maria della Salute in Venedig dienen, das 1670 - 1674 ausgeführt wurde. Die vorliegende Skulptur steht dieser sowohl stilistisch als auch technisch nahe, was vor allem in den hervortretenden Venen und in dem monströsen Gesicht voll tiefer Falten erkennbar wird.
Die äußerst akkurate und beinahe groteske Physiognomie der Skulptur ist nicht nur extrem gut ausgeführt, sondern auch ikonografisch glaubwürdig: es ist bekannt, dass die drei Parzen Gottheiten waren, die über das Schicksal der Menschen und ihre Lebensdauer entschieden. Durch die gesamte westliche Darstellungstradition wurden sie als alte Frauen wiedergegeben mit grausigem und erschreckendem Ausdruck.

Provenienz:
Sammlung der Prinzessin Woronzow, Florenz, Ende des 19. Jahrhunderts. (980845) (12)

Bust of one of the three Fates, probably Lachesis, by Giusto Le Court,
1627 Ypres -1679 Venice, attributed

Height: 75 cm.

The extraordinary marble bust which probably renders one of the three Fates has an interesting and critical provenance: in the late 19th century it was part of the collection of the Princess Woronzow in her villa in Montughi near Florence and was attributed to Michelangelo. In April 1900 the bust was sold at Sambon as a work by Michelangelo.

Dieses Objekt wurde mit dem Datenbestand des Art Loss Registers individuell abgeglichen und ist dort weder als gestohlen, noch als vermisst registriert.

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