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Donnerstag, 30. Juni 2022

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Antonio Montauti, 1685 – 1740, zug.

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Antonio Montauti, 1685 – 1740, zug.
Detailabbildung: Antonio Montauti, 1685 – 1740, zug.
Detailabbildung: Antonio Montauti, 1685 – 1740, zug.
Detailabbildung: Antonio Montauti, 1685 – 1740, zug.
Detailabbildung: Antonio Montauti, 1685 – 1740, zug.
Antonio Montauti, 1685 – 1740, zug.

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Antonio Montauti,
1685 – 1740, zug.

PAAR PORTRAITMEDAILLONS VON PAPST INNOCENT XI UND GREGOR DEM GROSSEN Durchmesser: 31,5 und 32 cm.
Mit Inschrift „Innocentius XI P.M.“ (Pontifex Maximus) und „S. Gregorius P.M.“.
In zeitgenössischem braun gefasstem, vegetabil aufgefasstem Rahmen.

Katalogpreis € 18.000 - 25.000 Katalogpreis€ 18.000 - 25.000  $ 19,440 - 27,000
£ 16,200 - 22,500
元 140,760 - 195,500
₽ 1,790,820 - 2,487,250

Innozenz XI Odescalchi war ein kämpferischer Papst, der einen erfolgreichen Kreuzzug gegen das Eindringen der osmanischen Türken in das Heilige Römische Reich einleitete: Durch die Dienste von Jan Sobieski, dem König von Polen, verteidigte er am 12. September 1683 zunächst die Stadt Wien gegen die Türken, indem er die türkischen Fahnen ergriff und sie in die neue Kirche Santa Maria della Vittoria in Rom brachte – berühmt für Berninis Ekstase der heiligen Theresia. Dann befreite er 1686 Buda und mit dem Sieg von Mohacz auch den größten Teil des Balkans vom türkischen Joch.

Diese Marmorportraits eines berühmten Zeitgenossen und eines historischen, heiligen Papstes aus der fernen Vergangenheit, den er als einen der vier Kirchenväter besonders bewunderte, stammen aus einer Serie von großen (ca. 23 cm Durchmesser) einteiligen päpstlichen Medaillons in Bronze, die Bernini für die nachfolgenden Pontifexe zur Verteilung an Gratulanten anfertigte. Aus der Zusammenschau der gesamten Serie ergibt sich, dass der Bildhauer zunächst ein Profil seiner Figuren nach dem Leben zeichnete: eines in Rötel für sein Bildnis von Innozenz, obwohl er eine Mitra trägt und in die entgegengesetzte Richtung blickt (Gabinetto Nazionale delle Stampe, Rom), über das Lavin 1981 sehr treffend schrieb: „...Das Aussehen des Papstes entsprach seiner Persönlichkeit. Er war überdurchschnittlich groß und hager, mit einer riesigen Adler-Nase und einem vorstehenden Kinn“. Diese Merkmale werden in vielen „normalen“ Porträts von Innozenz verschwiegen, aber wir haben eine Zeichnung, vielleicht von Bernini selbst, auf der sein mürrisches und eher abschreckendes Abbild unverfälscht erscheint. Das Profil des Papstes wurde möglicherweise als Vorbereitung für ein skulpturales Porträt gefertigt. Der nächste Schritt in Berninis Verfahren bestand darin, den Entwurf leicht in die dritte Dimension zu heben, indem er es mit seinen Fingern und Daumen in Ton modellierte, charakteristische Details der Haare, des Gesichts und der kirchlichen Gewänder mit einem Griffel (stecca) einfügte und dann das Ergebnis in Terrakotta brannte, um es für die Nachwelt zu sichern. Von diesem Meistermodell konnte eine Gipsform genommen werden, von der wiederum Zwischenmodelle aus Wachs gegossen werden konnten, die bei Bedarf für die Herstellung weiterer Exemplare in Bronze im Wachsausschmelzverfahren herangezogen werden konnten.
Die frühesten Päpste sind Berninis verschiedene Darstellungen von Papst Alexander VII und anscheinend von einem wohlhabenden Privatmann für eine überdurchschnittlich große Biface-Medaille in Auftrag gegeben wurde, gefolgt von einer Medaille, die zur ersten der neuen Uniface Serie wurde: diese ist nur von einem schlechten Abguss bekannt (von dem Worsdale schrieb: „Die etwas karikierende Darstellung ist charakteristisch für Berninis andere Profilporträts von Päpsten, die absichtlich schematisch im Hinblick auf ihre Umsetzung in Medaillen zu sein scheinen“). In Ermangelung eines Terrakotta-Medaillons, das in den Chigi-Inventaren von 1666-69 erwähnt wird, lassen sich sein Aussehen und Qualität besser anhand einer zarten und sorgfältig ausgeführten Zeichnung des Meisters in der Staatlichen Graphischen Sammlung, München erkennen. Ein weiteres, unveröffentlichtes und wahrscheinlich posthum entstandenes Beispiel des Profils von Papst Alexander VII in vergoldeter Bronze aus dem Besitz einer Adelsfamilie in Rom, zeigt als weiteres Exemplar des gleichen Themas wie unser Marmorrelief Innozenz XI. Die Verbreitung von Berninis Porträts machte sie für andere Bildhauer der folgenden Generationen bei Bedarf leicht verfügbar. Zum Beispiel, noch in Rom, der Franzose Pierre-Etienne Monnot (1657-1733), der für das Grabmal von Innozenz in St. Peter (um 1700) verantwortlich war.
Ein härteres und weniger vornehmes Derivat von Berninis Prototyp ziert eines der beiden päpstlichen Rundportraits das 1905 von der Kuntakademiet in das neue Statens Museum for Kunst, Kopenhagen, gebracht wurde. Der anonyme Schnitzer hat auch die päpstliche Dreifach-Tiara durch die pelzgefütterte Mütze ersetzt und hatte daher Probleme, die höhere Form der Kopfbedeckung in den runden Rahmen einzupassen. Das Porträt von Innozenz wird von einem Porträt von Pius V begleitet und die Tatsache, dass letzterer in seiner Inschrift nur als Seliger (Beatus) und noch nicht als Heiliger (Sanctus) bezeichnet wird, bedeutet, dass es zwischen der Zeit vor dem hundertsten Jahrestag seines Todes im Jahr 1672 stammen muss, als Pius von Papst Clemens X seliggesprochen wurde, und vor seiner Heiligsprechung im Jahr 1712. Dieser kurze Überblick führt uns nun zu dem vorliegenden Paar, dessen Urheberschaft sich durch einen Vergleich mit drei von Antonio Montauti (1683-1743) monogrammierten Marmor-Medaillons, die Marsilio Ficino, Giovanni delle Bande Nere de'Medici in Rüstung und Andrea del Sarto darstellen. Einschließlich einiger ähnlicher, aber unsignierter Tondi kann Montauti eine ganze Serie zugeschrieben werden. Das vorliegende Papstpaar wiederum mit seinen scharf geschnittenen Medaillenprofilen und harten, polierten Oberflächen sind so gut, dass sie ebenfalls von Montauti stammen könnten.

Montauti war eine wichtige Figur im Pantheon der toskanischen Bildhauer, die im achtzehnten Jahrhundert sowohl in Florenz als auch in Rom tätig waren. Er wurde 1683 in Florenz geboren, in seiner Jugend studierte er das Bildhauerwesen unter der Leitung von Giuseppe Piamontini, und machte sich mit der Antike und den stilistischen Strömungen der neuen Florentiner Bildhauerei in Florenz vertraut. Um 1706, als er sich an der Akademie für Gestaltung immatrikulierte, begann der Künstler seine eigene rege Tätigkeit, die zunächst die Herstellung von Medaillen, Festschmuck und Gartenstatuen hervorbrachte, von denen der größte Teil heute verloren ist. Er ist dokumentiert von 1715 bis 1719 als Mitarbeiter von Giovacchino Fortini bei der bildhauerischen Ausschmückung der Kirche von San Firenze, während er im folgenden Jahrzehnt einige wichtige Marmorstatuen schuf, darunter eine raffinierte Statue der Santa Maria Maddalena de‘ Pazzi im Kloster von Cestello, die sich als eines der Meisterwerke der toskanischen Bildhauerei des frühen 18.Jahrhunderts entwickelte. Dank seines Erfolgs in der Hauptstadt der Medici wurde Montauti 1733 von Kardinal Alamanno Salviati nach Rom berufen, durch den er wichtige öffentliche Aufträge erhielt. Diese führten 1735 zu seiner Ernennung zum Baumeister des ehrwürdigenden Petersdoms. Obwohl die Medaillons der „Florentiner Würdenträger“ nicht leicht zu datieren sind, müssen sie noch vor der Abreise des Bildhauers nach Rom entstanden sein, denn sie finden Entsprechungen in seinen Gips-Reliefs von „San Filippo Neri“ und „San Filippo Neri“ die für 1715 belegt sind.
Die heutigen Medaillons der Päpste haben mit diesen Reliefs die emphatische Beschreibung der Persönlichkeit, die sich durch eine klare Modellierung, sorgfältige – aber sparsame – Detaillierung und lebhafte Mimik gemein. (1300593) (13)



Antonio Montauti,
1685 – 1740, attributed
A PAIR OF PORTRAIT MEDALLIONS OF POPE INNOCENT XI AND GREGORY THE GREAT Diameter: 31.5 and 32 cm.
Inscribed “Innocentius XI P.M.” (Pontifex Maximus) and “S. Gregorius P.M.”.

Dieses Objekt wurde mit dem Datenbestand des Art Loss Registers individuell abgeglichen und ist dort weder als gestohlen, noch als vermisst registriert.

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