Tableaux de Maîtres anciens - Partie I
jeudi, 21 mars 2024
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Beigegeben eine Abhandlung von Dottoressa Federica Gasparrini und Maurizio Marini, jeweils in Kopie.
Das Gemälde in betontem Panorama-Format bietet einen weiten Blick über eine Bucht, die in felsige Landschaft einzieht, mit Tempel- und Herrschaftsbauten am Ufer, gewundenen Wegen und seitlichen Bäumen als Repoussoir. Im Vordergrund eine felsige Erhebung, auf der sich eine Kampfszene zweier Männer abspielt, umgeben von weiteren, zum Teil geharnischten Kriegern und einem Reiter.
Das Bildformat mag einerseits bedingt sein durch Setzung als Supraportgemälde, bot dem Maler andererseits die Möglichkeit, historische oder literarische Szenen in fantastische Landschaften beigeordnet einzubinden. Gemeint ist hier wohl die Szene aus dem Werk „Orlando furioso“ (Der rasende Roland) von Ludovico Ariosto (1516). Es entsprach den Bildungsinteressen der Zeit, dieses alte Bühnenwerk neu zu beleben, in der Malerei wie in der Musik. Etwa zeitgleich mit dem Gemälde hatte Antonio Vivaldi seine titelgleiche Oper mit Erfolg aufgeführt, zum nämlichen Thema hat Johann Adolph Hasse 1732 seinen „Orlando“ komponiert. Inhalt des Stückes ist die rasende Verliebtheit des Orlando (Roland), eines Neffen Karls des Großen, in die schöne zauberkräftige Prinzessin Angelika, mit dramatischen Folgen, auch eines Kampfes um eine Brücke.
Locatelli, dessen Landschaften nicht selten an Claude Lorrain erinnern, hat auch hier eine beachtenswerte Lichtstimmung vorgeführt. Der von vielen Herrscherhäusern beauftragte Maler arbeitete im Schloss Rivoli in Turin, und schuf Supraporten für König Philipp V in La Granja (Spanien), sowie 1738 im Palazzo Corsini. In der Villa Falconieri (Frascati) ist eines seiner Fresken erhalten. Seine Malerei hat letztlich auf Claude-Joseph Vernet eingewirkt.
Der Künstler war ein italienischer Landschaftsmaler des Barock. Seine Landschaftsbilder erinnern teils an Claude Lorrain (1600-1682) aber auch an Jan Frans van Bloemen (1662-1749) und Salvator Rosa (1615-1673). 1715 war er an der Ausmalung des Palazzo Ruspoli in Rom beteiligt, wobei er nur die Figuren malte und bereits hoch bezahlt wurde.
Literatur:
A. Busiri Vici, Andrea Locatelli e il paesaggio romano del settecento, Rom 1976, Nr. 108. (1391845) (11)
Andrea Locatelli,
1695 Rome – 1741
FANTASY LANDSCAPE WITH A SCENE FROM ORLANDO FURIOSO
Oil on canvas.
56 x 108 cm.
Accompanied by an essay by Dottoressa Federica Gasparrini und Maurizio Marini, each in copy.
Literature:
A. Busiri Vici, Andrea Locatelli e il paesaggio romano del settecento, Rome 1976, No. 108.
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